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„Martialische Bedrohung“Lkw-Fahrer streiken auf Autobahn-Raststätte – da rückt ihr Chef mit Schlägertrupp an

Ein gepanzerter Wagen des Sicherheitsdienstes steht nach einem Polizeieinsatz auf der Raststätte Gräfenhausen an der A5.

Ein gepanzerter Wagen des Sicherheitsdienstes steht nach einem Polizeieinsatz auf der Raststätte Gräfenhausen an der A5.

50 Lkw-Fahrer protestieren für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen - und weigern sich, eine Raststätte an der A5 zu verlassen. Ihrem Chef passt das so gar nicht. Die Lage droht zu eskalieren, als die Polizei anrückt.

Die Mienen der Männer, die eng nebeneinander um einen Picknicktisch auf der Autobahnraststätte Gräfenhausen an der A5 stehen, sind finster. Sie sind weit weg von zu Hause, als Fahrer einer polnischen Speditionsfirma. Doch hinter dem Steuer der Wagen, in denen Waren quer durch Europa transportiert werden, sitzen Georgier, Usbeken, Menschen aus dem Kaukasus und Zentralasien. Selbst aus Nepal und von den Philippinen stammen Fahrer.

Rund 50 Fernfahrer der polnischen Firma sind seit einigen Tagen auf der Raststätte in Streik getreten, um entgangenen Lohn einzufordern. Sie würden teilweise bereits seit Monaten auf ihr Geld warten, erzählen sie. Nun wollen sie ihre Forderung nach fairer Bezahlung und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen durchsetzen. Doch ihrem Chef passt das so gar nicht.

Autobahn A5 bei Gräfenhausen:  Paramilitärischer Schlägertrupp rückt an

Das polnische Speditionsunternehmen hat nach Angaben von Gewerkschaftern einen „paramilitärischen Schlägertrupp“ engagiert, um den Protest der Lkw-Fahrer zu stören. Stefan Körzell vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) sprach am Freitag (7. April 2023) von einer „martialischen Bedrohung“. Die Polizei Südhessen erklärte, der polnische Firmeninhaber habe „in Begleitung mehrerer Personen“ versucht, „sich gewaltsam Zutritt zu den abgestellten Lastwagen zu verschaffen“.

Alles zum Thema Twitter

Auf vom DGB auf Twitter veröffentlichten Bildern waren gepanzerte Fahrzeuge und Männer in militärisch anmutender Kleidung zu sehen. Es handle sich „mutmaßlich um Rechtsextremisten“, erklärte der Gewerschaftsbund.

Hier sehen Sie die Fotos von vor Ort auf Twitter:

Laut Polizei protestiert eine Gruppe usbekischer Lkw-Fahrer bereits seit vergangener Woche auf der Raststätte Gräfenhausen an der Autobahn 5. Nach Angaben des DGB haben die Männer seit über 50 Tagen keinen Lohn bekommen. Der Arbeitgeber habe nun eine „Schlägertruppe“ geschickt, um den Fahrern ihre Lkw zu entwenden, erklärte Korzell.

„Es ist alleine dem besonnenen und ruhigen Handeln der Polizei und der protestierenden Fahrer vor Ort zu verdanken, dass es keine gewalttätige Eskalation der Situation gab“, erklärte der DGB-Vertreter weiter. Die Gewerkschaften prüfen demnach nun in Kooperation mit polnischen Arbeitsrechtspezialisten mögliche rechtliche Schritte.

Nach Polizeiangaben wurden 16 Menschen vorläufig festgenommen. Sie werden demnach unter anderem des schweren Landfriedensbruchs, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und der Störung einer Versammlung verdächtigt. (dpa/afp)