+++ SERVICE +++ Rückruf Achtung, Gefahr lauert in diesem Hundefutter – Keime können tödlich sein

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Drama um RettungsdienstMann wählt Notruf – und muss drei Stunden auf Hilfe warten

Feuerwehrmänner laufen im Dezember 2022 auf der Schudomerstraße in Neukölln zu den Einsatzfahrzeugen.

Aufgrund der hohen Auslastung im Rettungsdienst wartete ein Berliner nach dem Notruf drei Stunden lang auf Hilfe.

Lebensbedrohliche Szenen in Berlin: Ein Mann wartet nach einem Notruf Ewigkeiten auf den Rettungsdienst. Der Vorfall hat einen ernsten Hintergrund.

Drei Stunden und zehn Minuten lang musste ein Mann in Berlin leiden und sich seinem Schicksal hingeben, bis der Rettungsdienst dann doch noch eintraf. Sein Glück: Der Mann war nicht schwerverletzt, andernfalls hätte das lange Warten nach dem Notruf womöglich tödlich enden können.

Um 21.57 Uhr wurde laut „Berliner Zeitung“ in der Nacht auf Sonntag (11. Dezember 2022) die 112 gewählt. Doch erst um 1.07 Uhr traf der Rettungswagen zu dem Notfall am Helene-Weigel-Platz in Berlin mit Blaulicht ein. Genaueres zu dem Gesundheitszustand des Verletzten ist nicht bekannt.

Rettungsdienste im „Ausnahmezustand“: Feuerwehr übergelastet

Drei Stunden auf den Rettungsdienst warten – das ist für eine Großstadt wie Berlin äußerst unüblich. Doch aktuell befinden sich die Rettungsdienste dort im „Ausnahmezustand“.

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Das bedeutet: stetig steigende Einsatzzahlen und Personalmangel bei der Feuerwehr. Dieser sogenannte „Ausnahmezustand“ wird ausgerufen, wenn die Zahl der Rettungswagen zu 80 Prozent ausgelastet ist und die vorgegebenen zehn Minuten von der Notrufannahme bis zum Eintreffen nicht eingehalten werden können.

Die Folge: Selbst in akuten Notfällen gibt es in der Hauptstadt zeitweise keine Rettungskräfte, die bereits nach kurzer Zeit vor Ort sein können.

Doch mehr als drei Stunden auf Hilfe zu warten, kann in vielen Fällen bereits tödlich enden. Der „Berliner Zeitung“ erklärte ein Feuerwehrmann: „Ich vermute, dass die Kollegen beim Disponieren überfordert waren und es denen irgendwie untergegangen ist.“

„Denn die Tools, die sie haben, sind nicht dafür ausgelegt, dauerhaft diesen Ausnahmezustand zu beschicken“, gab der Feuerwehrmann weiter zu verstehen. Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein teilte daraufhin am Montag (12. Dezember 2022) mit: „Wir sind dabei, nachzuvollziehen, was da genau passiert ist.“

Verbesserung im Rettungswesen von der Politik gefordert

Doch nicht nur in der Nacht, als der Verletzte drei Stunden auf das Eintreffen der Rettung wartete, herrschte Ausnahmezustand. Bereits am Abend zuvor waren von 94 einsatzbereiten Rettungswagen zeitweise kein einziger mehr verfügbar.

Der Sprecher der Berliner Feuerwehr Thomas Kirstein forderte von der Politik deshalb ganz allgemein schnelle Verbesserungen im Rettungswesen. Denn der Rettungsdienst ist nicht nur in Berlin im Ausnahmezustand, sondern an vielen anderen Orten in Deutschland.

Auch das neu gegründete „Bündnis pro Rettungsdienst“ forderte deshalb am Montag (12. Dezember 2022) bei einer Pressekonferenz eine grundlegende Reform der Notfallrettung. Dazu zählen die „Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft“, die „Björn-Steiger-Stiftung“, die „Deutsche Gesellschaft für Rettungswissenschaften“ und der „Deutsche Berufsverband Rettungsdienst und Notärzte“. (js)