Vulkanausbruch auf La PalmaWas Touristen jetzt wissen sollten

Im September 2021 ist auf La Palma ein bis dahin lange inaktiver Vulkan ausgebrochen – die Folgen davon sind noch immer spürbar. Das Foto (aufgenommen am 4. Oktober) zeigt, wie Lava an der Küste ins Meer stürzt.

Im September 2021 ist auf La Palma der lange inaktive Vulkan „Cumbre Vieja“ ausgebrochen – die Folgen davon sind noch immer spürbar. Das Foto (aufgenommen am 4. Oktober) zeigt, wie Lava an der Küste ins Meer stürzt.

In den vergangenen Wochen kam der Vulkan auf La Palma nicht zur Ruhe – immer wieder wurden neue Teile der Landschaft von Lavamassen überflutet und mehrere Erdbeben zerstörten unzählige Gebäude. Doch was bedeutet das für den Tourismus? Worauf müssen Urlauber achten?

La Palma. Eine schier ausweglose Situation. Der Vulkan „Cumbre Vieja“, der am 19. September ausgebrochen ist, sorgt noch immer für Zerstörung auf La Palma. Erdbeben, Gesteinsbrocken, Aschewolken und fließende Lava bewirken nun schon seit Wochen einen Ausnahmezustand auf der kanarischen Insel. Zuletzt ausgebrochen war der Vulkan vor 50 Jahren. 

Acht Lavaströme haben mittlerweile schon 1186 Gebäude auf La Palma zerstört und rund 493 Hektar Land seien von der 1000 Grad heißen Lava bisher verschlungen worden. Bisher mussten von den 83.000 Einwohnern mehr als 6000 evakuiert werden, so die „Frankfurter Rundschau“. Der Bananenanbau, der sehr wichtig für die Insel und seine Bewohner ist, wurde schwer geschädigt.

Können Touristen derzeit nach La Palma reisen?

Viele Urlauber stellen sich nun die Frage: Kann ich derzeit nach La Palma reisen? Die Antwort lautet: Ja und Nein. Der südwestliche Teil der Insel inklusive Küste kämpft aktuell mit den Folgen des Ausbruchs. Die restlichen Regionen sind wenig bis gar nicht betroffen. Allerdings hat das Auswärtige Amt aufgrund der risikoreichen Lage eine Reisewarnung herausgegeben: Von nicht notwendigen Reisen nach La Palma wird derzeit abgeraten.

Außerdem schreibt das auswärtige Amt: „Es ist mit weiteren Sachschäden, mit gesundheitsgefährdendem Ascheregen und möglicherweise auch mit der Entwicklung giftiger Gase zu rechnen. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu Evakuierungen weiterer Gebiete oder auch zu – eventuell nur vorübergehenden – Schließungen des Flughafens auf La Palma kommen wird.“

Ist der Flughafen auf La Palma geöffnet?

Bereits mehrfach musste der Flughafen aufgrund von Aschewolken und Verschmutzung der Fahrbahnen schließen. Erreichbar war La Palma dann nur über die Nachbarinsel Teneriffa, von der man knapp vier Stunden mit der Fähre herüberfahren musste. Ob, wie oft und wie lange der Flughafen noch schließen wird, bleibt unklar und ist abhängig vom weiteren Verlauf der Vulkanaktivität.

Eine Entschädigung für Verspätungen gibt es nicht, da sich die Airlines auf außergewöhnliche Umstände, die sie nicht beeinflussen können, berufen können. Bei Stornierungen muss entweder das Geld erstattet oder ein Ersatz angeboten werden. 

Können Urlauber ihre Reise nach La Palma stornieren oder ihren Aufenthalt abbrechen?

Eine Absicherung haben nur Bucher einer Pauschalreise: Bei „unvermeidbaren, außergewöhnlichen Umständen“ kann der Vertrag storniert werden, und bei einer bereits angetreten Reise wird ein Rücktransport organisiert. Stornogebühren fallen nicht an und das für die Reise ungenutzte Geld wird zurückerstattet. 

Als „unvermeidbare und außergewöhnliche Umstände“ gelten erhebliche Beeinträchtigungen, die sich nicht vom Reisenden kontrollieren oder beeinflussen lassen und sich auch nicht durch zumutbare Vorkehrungen hätten vermeiden lassen können. Unsicherheiten und Angst würden also beispielsweise als Grund nicht ausreichen. 

Wie wird Tourismus auf La Palma in den nächsten Monaten stattfinden?

Der Verlauf des Vulkanausbruchs auf La Palma sei Wissenschaftlern zufolge unberechenbar und deshalb lassen sich schwierig Aussagen über die Zukunft treffen.

Es sind allerdings mit weiteren Schließungen des Flughafens und Evakuierungen zu rechnen. Die Behörden rufen dazu auf, im Freien eine FFP2-Maske sowie eine Schutzbrille zu tragen und sonst möglichst zu Hause zu bleiben. (sai/dpa)