Horror-TripKreuzfahrtschiff gerät mitten in Waljagd: Gäste müssen beim brutalen Abschlachten zusehen

Das Kreuzfahrtschiff „Viking Sky“ fährt über das Meer. Im Hintergrund sind Berge zu sehen.

Auf den Färöer-Inseln ist ein Kreuzfahrtschiff mitten in eine Waljagd geraten. Das Foto zeigt das Kreuzfahrtschiff „Viking Sky“ und steht in keinem Zusammenhang mit dem Ereignis.

Einen unpassenderen Zeitpunkt für das Anlegen Hafen von Torshavn auf den Färöer-Inseln gab es wohl nicht. Der Anblick, der sich den Passagieren dort bot, werden sie wohl nie vergessen.

von Eva Gneisinger (eg)

Eine unbeschwerte Kreuzfahrt sieht anders aus. Die rund 1000 Passagierinnen und Passagiere auf dem Schiff der britischen Reederei Ambassador Cruise Line haben sich ihren Urlaub sicherlich anders vorgestellt.

Das Grauen beginnt für sie, als das Schiff in den Hafen von Torshavn auf den Färöer-Inseln einläuft. Normalerweise ist die Inselgruppe, die zwischen Schottland, Island und Norwegen liegt, aufgrund ihrer malerischen Landschaft ein beliebtes Ausflugsziel – doch eine alte Tradition trübt das Bild.

Kreuzfahrtschiff gerät in Waljagd – mehr als 40 Tiere getötet

Die Färöer-Inseln sind dafür bekannt, jedes Jahr das sogenannte Grindadráp, die Wal-Treibjagd, zu veranstalten. Dabei werden jährlich hunderte Grindwale und andere Delfine abgeschlachtet. Der Walfang ist eine längst umstrittene Tradition, auf die man auf den Färöer-Inseln jedoch nicht verzichten will.

Die Ankunft des Kreuzfahrtschiffes fiel ausgerechnet auf den Höhepunkt der Waljagd im Hafen von Torshavn in Süden der Hauptinsel. Mehr als 40 Meeressäuger sollen an diesem Tag getötet worden sein.

Torshavn aus der Luft fotografiert. Der Fischerort liegt direkt an der Küste.

Im Hafen von Torshavn war die Waljagd gerade auf ihrem Höhepunkt, als das Kreuzfahrtschiff anlegte.

Wir waren unglaublich enttäuscht, dass diese Jagd zu der Zeit stattfand, als unser Schiff im Hafen lag“, so ein Sprecher von Ambassador Cruise Line gegenüber der britischen „abcnews“.

Reedereien wie Aida und Hapag-Lloyd haben sich längst dazu entschieden, die Inseln als Ausflugsziel zu meiden. Die Gäste der Ambassador Cruise Line wurden jedoch mit dem grausamen Anblick konfrontiert.

Vonseiten der Reederei heißt es weiter: „Wir lehnen diese veraltete Praxis entschieden ab und arbeiten seit 2021 mit unserem Partner ORCA zusammen, einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich der Erforschung und dem Schutz von Walen, Delfinen und Schweinswalen in britischen und europäischen Gewässern widmet, um Veränderungen zu fördern.“

Laut der Regierung der Färöer-Inseln sei die Waljagd Teil der Nachhaltigkeitsbemühungen der Insel: „Über alle Grindwaljagden werden seit 1584 Aufzeichnungen geführt und die Praxis gilt als nachhaltig, da es in der östlichen Nordatlantikregion schätzungsweise 778.000 Wale gibt.“ Zudem seinen die Methoden zur Tötung der Wale verbessert worden, um den Tieren ein unnötig langes Leiden zu ersparen.