Für eine Performance bei Tesla erntet der Rapper Kool Savas heftige Kritik und verteidigt sich nun.
Auftritt bei TeslaRapper Kool Savas weist nach Shitstorm Vorwürfe zurück

Copyright: IMAGO / Martin Müller
Kool Savas tritt bei einem Konzert auf einer beleuchteten Bühne vor Publikum auf (Symbolbild).
Eine massive Welle der Entrüstung trifft den Deutschrapper Kool Savas. Der Musiker, mit bürgerlichem Namen Savaş Yurderi, absolvierte einen Auftritt bei der Weihnachtsfeier in Grünheide, in der dortigen Tesla-Gigafabrik. Berichten zufolge erschien er für eine 30-minütige Show in einem Cybertruck auf der Bühne, um die Belegschaft zu unterhalten. Diese Aktion provozierte eine scharfe Reaktion seiner Anhängerschaft; zahlreiche Fans äußerten ihren Unmut und sollen aus Protest sogar bereits gekaufte Eintrittskarten für seine Konzerte storniert haben.
Der Zorn der Fans wurde durch die Ereignisse nach dem Konzert ausgelöst. Direkt im Anschluss an den Auftritt betrat Werksleiter André Thierig die Bühne und sprach zur Belegschaft. Dieser soll scharfe Kritik an der Industriegewerkschaft Metall geübt haben. Er verkündete eine Gehaltssteigerung von vier Prozent und präsentierte dies als einen Triumph, der explizit ohne Beteiligung der Gewerkschaft erzielt wurde. Thierig soll erklärt haben: „Wenn wir mit der IG Metall verhandelt hätten, gäbe es zwei Prozent“. Das berichtet „DER SPIEGEL“.
Künstler wehrt sich gegen Anschuldigungen
Inzwischen hat Kool Savas auf die Anschuldigungen reagiert und sich in einer Instagram-Story klar positioniert. Der Rapper schrieb, er sei nach Grünheide gereist, „um die Tesla-Arbeiter zu überraschen und für sie zu spielen – nicht um mich instrumentalisieren zu lassen“. Savas erklärte zudem, er habe keine Kenntnis davon gehabt, was sich nach seiner Darbietung ereignet habe.
Seine Haltung machte er unzweideutig klar: „Ich stehe auf der Seite der Arbeiter. Ich stehe auf der Seite der Gewerkschaften.“ Der Musiker betonte, dies sei tief in seiner persönlichen und familiären Vergangenheit verankert. Eine andere Position würde allem widersprechen, was er seit Dekaden öffentlich vertritt. Er gestand jedoch ein: „Rückblickend hätte ich mir denken können, dass ein Auftritt in diesem Umfeld politisch aufgeladen interpretiert werden kann“. Er betonte aber auch, dass er sich nicht instrumentalisieren lasse.
Laut einer Recherche des „Handelsblatts“, das über eine Aufnahme der Performance verfügt, hatte der Künstler erhebliche Schwierigkeiten, das Publikum mitzureißen. Er soll „Elon, Elon“-Sprechchöre initiiert haben, die Resonanz sei jedoch gering gewesen. „Ihr seid aber auch zäh, Alter. Ihr seid richtig zäh“, soll er ins Mikrofon gerufen haben. Darauf folgte die provokante Frage: „Tesla, was ist los mit euch? Habt ihr einen Stock im Arsch oder was?“. Zum Abschluss seiner Darbietung soll er das Publikum noch gefragt haben: „Seid ihr zufrieden mit Tesla als Arbeitgeber?“.
Die angespannte Lage in dem Tesla-Werk in Brandenburg ist der Hintergrund des Vorfalls, da dort keine Arbeitnehmervertretungen existieren. Aus diesem Grund übt die IG Metall seit der Inbetriebnahme der Fabrik erheblichen Druck auf das Management aus. Anlass dafür sind wiederholte Meldungen über prekäre Arbeitsverhältnisse. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Bezahlung für erkrankte Angestellte zurückzuhalten und Personal, das sich gewerkschaftlich engagiert, unter Druck zu setzen. Savas bekräftigte auf Instagram, er akzeptiere keine „Unwahrheiten“ über seine Gesinnung. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
