Es ging doch nur um saure MilchVideo aus Kaufland-Filiale empört Tausende – „Fass sie nicht an!“

In einer Kaufland-Filiale in Magdeburg soll es zu einem rassistischen Vorfall gekommen sein. Ein Video sorgt auf Twitter für Empörung. Das Archivfoto zeigt den Kassenbereich einer Filiale in Stuttgart 2014.

In einer Kaufland-Filiale in Magdeburg soll es zu einem rassistischen Vorfall gekommen sein. Ein Video sorgt auf Twitter für Empörung. Das Archivfoto zeigt den Kassenbereich einer Filiale in Stuttgart 2014. 

Zwei gebürtige Inder werfen Kaufland Rassismus vor, weil sie brutal aus einer Filiale geschmissen worden seien. Obwohl sie nur schlechte Milch zurückgeben wollten, wie sie schreiben. Das Video von dem Vorfall sorgt derzeit für reichlich Empörung. Kaufland kündigt Aufarbeitung an.

von Martin Gätke (mg)

Über 50.000 Menschen haben das Video auf Twitter innerhalb kürzester Zeit seit Mittwochabend (6. Januar) gesehen (Stand: Donnerstag), es wurde hundertfach geteilt und kommentiert. Zu sehen sind zwei Kunden, die vom Personal einer Kaufland-Filiale in Magdeburg unsanft nach draußen gedrängt werden. „Raus jetzt, das gibt's ja wohl nicht“, ist von den Mitarbeitern zu hören. Ein junger Mann wird am Schlafittchen gepackt, vor die Tür des Ladens geschubst. Und auch seine Begleitung, welche die Szene filmt, wird vor die Tür gesetzt. 

Was war passiert? Die beiden gebürtigen Inder, die das Video ins Netz stellten, werfen den Kaufland-Mitarbeitern Rassismus vor. Kaufland selbst hat angekündigt, den Fall intern aufarbeiten zu wollen. Und sich klar gegen Rassismus und Diskriminierung ausgesprochen. Der Fall sorgt am Donnerstag für jede Menge Furore bei Twitter, der Hashtag #Kaufland trendet zeitweise. 

Die Nutzerin Srruthi Lekha erklärt in einem schriftlichen Statement zu dem Video, dass sie zusammen mit einem Bekannten nur saure Milch habe reklamieren wollen. Sie habe in der Kaufland-Filiale nach einer Kompensation gefragt und nach einer Diskussion mit den Mitarbeitern sei ihr 30 Euro angeboten worden, wie sie schreibt.

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Doch bevor sie das Angebot habe annehmen können, sei es passiert: Man habe ihr gesagt, sie seien hier in Deutschland, da gäbe es keine Entschädigung. „Ihr seid hier in unserem Land“, sei ihnen gesagt worden. Sie sollten sich einen Anwalt für den Fall nehmen, die Milch wolle man ihnen aber nicht zurückgeben. Anschließend hätten sowohl die Security als auch der Filialleiter die beiden Kunden nach draußen vor die Tür gedrängt. Auf dem Video ist zu sehen, wie Srruthi Lekhas Begleiter zum Sicherheitsdienst auf Englisch ruft: „Fass sie nicht an!“

Kaufland bezieht Stellung: „Stehen für Vielfalt, Toleranz und Offenheit“

„Das Verhalten war so rassistisch, wir haben nur nach Erstattung gefragt“, erklärt die Frau in ihrer Erklärung zu dem Video auf Twitter weiter. 

Kaufland reagierte umgehend auf die Vorwürfe und das Video, das für reichlich Empörung sorgte. Auf Nachfrage von EXPRESS.de heißt es vom Unternehmen: „Wir haben das Video irritiert zur Kenntnis genommen. Kaufland ist bunt und vielfältig, genau das macht uns als Team aus. Wir stehen für Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Rassismus und Diskriminierung verurteilen wir aufs Schärfste.“ Kaufland verspricht: „Wir werden die Vorkommnisse selbstverständlich sofort intern aufarbeiten.“