Innovation rettet LebenADAC testet Blut-Transport aus der Luft – wie das geht

Die Transportdrohne, mit der rund 100 Forschungsflüge durchgeführt wurden, steht auf einer Rasenfläche an der Charite in Berlin (undatierte Aufnahme). Im Hintergrund ist der ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 31“ zu sehen. In Ulm wird bislang erfolgreich an der eiligen Blutspende aus der Luft geprobt.

Die Transportdrohne, mit der rund 100 Forschungsflüge durchgeführt wurden, steht auf einer Rasenfläche an der Charite in Berlin (undatierte Aufnahme). Im Hintergrund ist der ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 31“ zu sehen. In Ulm wird bislang erfolgreich an der eiligen Blutspende aus der Luft geprobt. 

Diese Innovation rettet Leben: In Ulm testet der ADAC zurzeit die Blutspende via Drohne aus der Luft. Wir sagen Ihnen, wie das geht. 

Wenn es um die Rettung von Menschenleben geht, zählt jede Minute, manchmal sogar jede Sekunde. Ein Hindernis: verstopfte Straßen.

Und die sind in Deutschland bekanntlich die Regel. Zumindest in Großstädten. Lebensrettende Medikamente und vor allem wichtige Blutkonserven kommen daher oft zu langsam ans Ziel. Das soll sich jetzt ändern: Denn in Ulm (Baden-Württemberg) wird bislang erfolgreich an der eiligen Blutspende aus der Luft geprobt.

Um zeitraubende Verkehrsstaus zu umgehen, wollen Rettungsdienste wie die ADAC Luftrettung und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Zukunft auf die Blutversorgung aus der Luft setzen.

Beide Organisationen forschen nach eigenen Angaben von Dienstag (14. Juni 2022) gemeinsam am Einsatz mit Drohnen, um Blut, Medikamente und Gewebe schneller und sicherer transportieren zu können. Das Projekt setzt dabei auf die Erfahrungen des Universitätsklinikums in Ulm, das in den vergangenen zwei Jahren mehr als 100 Drohnen auf dem Campusgelände zwischen der DRK-Blutbank und der Chirurgie der Uniklinik hin- und her gesteuert hat.

ADAC Luftrettung und Rotes Kreuz testen Drohnen für Bluttransport

„Mit der Drohne ist der Transport von Blut zum Patienten [Anm. d. Red.: und zur Patientin] in Ulm fünf Mal schneller als auf dem herkömmlichen Weg per Kurierdienst oder Taxi möglich“, teilten die ADAC-Luftrettung und das DRK Baden-Württemberg-Hessen am Weltblutspendetag (14. Juni) mit.

Ziel sei es nun, mit dem Forschungsprojekt in den kommerziellen Regelbetrieb für Kliniken in ganz Deutschland zu gehen und ein Standardkonzept für eilige medizinische Transportgüter zu entwickeln.

„Die Verkehrsdichte in der Stadt und die voranschreitende Zentralisierung von Krankenhäusern und Laboren machen eine zuverlässige Drohnenlösung für den Transport von Blut, Medikamenten und Gewebe in Zukunft notwendig“, sagte Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung.

Die Drohne operiere gemeinsam mit dem in Ulm stationierten ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 22“ und zwei Krankenhäusern mit je einem Hubschrauberlandeplatz.

Die getestete Drohne, ein sogenannter Hexakopter, hat einen Durchmesser von 1,24 Metern, ist rund sieben Kilogramm schwer und kann beim Abflug rund 1,5 Kilogramm Blut als Nutzlast transportieren. Die Flugroute der Maschine wird über eine Planungssoftware definiert, die Drohne ist aber auch manuell steuerbar. (dpa)