Abo

Historischer BeschlussWeltartenkonferenz verbietet erstmals Handel mit Hai-Art

Vom deutschen Zoll beschlagnahmte verbotene Tierprodukte wie Schildkrötenpanzer, Krokodilköpfe und Schlangenhautschuh

Vom Zoll beschlagnahmte verbotene Tierprodukte: Krokodil, Schildkröte, Schlangenleder.

Ein Novum: Erstmals wurde ein Handelsverbot für Haie erlassen.

Nach knapp zweiwöchigen Verhandlungen ist die Weltartenkonferenz im usbekischen Samarkand zu Ende gegangen. Die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) haben dabei über den Schutz zahlreicher bedrohter Tier- und Pflanzenarten entschieden.

Einige Hai- und Rochenarten stehen künftig unter stärkerem Schutz. Beim Weißspitzenhochseehai hat die Konferenz zum ersten Mal ein kommerzielles Handelsverbot für eine Haiart beschlossen. Auch für Walhaie und Teufelsrochen gilt nun ein solches Verbot, während für weitere Arten wie Glatthaie strikte Handelsbeschränkungen eingeführt wurden. Das berichtet „FOCUS online“.

Strengere Regeln für Froschschenkel-Handel

Ab Mitte 2027 werden zudem strenge Regeln für den Handel mit bestimmten Wasserfroscharten gelten. Diese Tiere werden vor allem für den Verkauf von Froschschenkeln gefangen, einer in Europa beliebten Delikatesse. Laut der Tierschutzorganisation Pro Wildlife ist die EU der weltweit größte Importeur von Froschschenkeln.

Die Organisation begrüßte die Entscheidung daher ausdrücklich. „Das ist ein Riesenerfolg, den wir sehr feiern“, sagte Sandra Altherr von Pro Wildlife.

Kein Schutz für Aale, kein Handel mit Elfenbein

Eine Niederlage gab es hingegen für einen Antrag der Europäischen Union. Diese wollte Handelsbeschränkungen für den Japanischen und Amerikanischen Aal erreichen, da diese leicht mit dem bereits seit 2009 geschützten Europäischen Aal zu verwechseln sind. Der Antrag fand jedoch keine Mehrheit.

Auch Anträge Namibias auf einen regulierten Handel mit seinem Lagerbestand von 92 Tonnen Elfenbein sowie mit Nashörnern und deren Horn wurden von der Konferenz abgelehnt.

Das Land hatte mit hohen Kosten für Sicherheitsmaßnahmen gegen Wilderei argumentiert. Während Artenschutzorganisationen die Beibehaltung der Verbote lobten, kritisierte der Deutsche Jagdverband, dass neue Wege zur Finanzierung von Artenschutz, wie ein regulierter Handel, nicht in Betracht gezogen wurden. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.