Köln – Wissen Sie, wer Anton Wilhelm Amo war? Zu Ehren Amos widmet Google ihm am Samstag (10. Oktober) ein Doodle.

Als Google Doodle (dt. Gekritzel) wird die grafische Veränderung des Firmenlogos bezeichnet.

Google Doodle heute zu Ehren von Anton Wilhelm Amo

Aber wer war Anton Wilhelm Amo, der hunderte Jahre in Vergessenheit geraten war?

Die Bezirksverordnetenversammlung Berlin Mitte hat erst im August das Bezirksamt aufgefordert, die Mohrenstraße nach Anton Wilhelm Amo zu benennen, der im 18. Jahrhundert erster Gelehrter afrikanischer Herkunft an einer preußischen Universität war.

„Amo war ein Vordenker für die Rechte der Schwarzen, die Befreiungsbewegungen, die Abschaffung der Sklaverei", erklärte Bonaventure Ndikung, Ko-Kurator einer großen Ausstellung zu Amo in der „Zeit“.

Anton Wilhelm Amo, der erste Schwarze Philosoph Deutschlands

In der Tat ist die Geschichte des deutsch-afrikanischen Philosophen einzigartig. Amo wurde um 1703 im heutigen Ghana geboren. Als Kind wurde er versklavt und nach Europa gebracht. Amo wuchs in Amsterdam auf, dort wurde ihm der Name Anton Wilhelm gegeben, er musste als Diener arbeiten.

Trotz der Verschleppung, machte er eine brillante Karriere. Anton Wilhelm Amo, der sieben Sprachen beherrschte, studierte ab 1727 Jura und Philosophie – sein Gönner, Anton Ulrich von Brauschweig und Lüneburg-Wolfenbüttel, der ihn förderte, machte es möglich.

Amo schrieb seine Doktorarbeit ab circa 1729 in Halle (Saale) und Wittenberg über die Rechte der Afrikaner in Europa. Damals ein Tabuthema!

„Wenn man in die Essenz von Black Lives Matter schaut, dass nämlich schwarzes Leben wichtig ist", erklärt Bonaventure Ndikung in der „Zeit“, "dann würde man sagen, dass Anton Wilhelm Amo ein Vordenker von Black Lives Matter war." 

Amo lehrte ab 1734 in Halle, Jena und Wittenberg Logik, Metaphysik, Physiologie, Astronomie, Geschichte, Jura, Theologie und Politik. 1747 kehrte er nach Ghana zurück. (sp)