Von Gin bis LikörRheinländer stellen ihre Drinks jetzt selbst her

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Bussi, servus! Daniel Siebert (M.) und Co. stoßen am Wörthersee mit dem Sommerdrink aus Köln an.

von Markus Krücken  (krue)

Köln – „Unsere eigene Rhabarberlikör-Kreation kam auf allen Partys und Familienfeiern so gut an. Da dachten wir uns: Wir bringen unsere »Schnapsidee« auf den Markt.“ Quasi am Grill erfanden Tanja und Domenico Tomeo, sie Beamtin, er aus der Autobranche, ihren Sommerdrink „Falsche 9“. Und das Kölner Pärchen liegt damit im Trend...

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Falsche 9 Rhabarberlikör: Preis: ca. 47 Euro, zum Beispiel hier erhältlich

Denn aktuell denken sich immer mehr junge Genießer aus dem Rheinland: Ich braue dann mal selbst...Ob Likör, Wein und Gin - immer mehr Menschen sind bereit, in Hochprozentiges zu investieren.

Schörlchen aus der Flasche

Auch Daniel Siebert, Karnevalist bei den Fidelen Burggrafen Köln, ist jetzt mit seiner eigenen Pulle auf dem Markt aktiv. „Weisser Spritzer, das Schörlchen aus der Flasche“, erzählt der Gastronom stolz.

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Daniel Siebert setzt ganz auf seine Schorle.

„Die Idee zu einer fertigen Schorle in kleiner Flasche kam bei sommerlichen Temperaturen im Garten, als nicht der Wein sondern das Sprudelwasser für die von den Gästen gewünschte Schorle fehlte. Der Name kommt aus der Köln-Kärtener Freundschaft um den Kölner Abend, bei dem »Weisser Spritzer«– in Österreich allgemein gebräuchlicher Name für eine Weinschorle – ein sehr beliebtes Getränk ist.“ Na denn, Bussi, servus!

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Gin De Cologne: Preis: ca. 30 Euro, zum Beispiel hier erhältlich

Abbass Khatami, ebenfalls Kölner, produziert seit Dezember seinen eigenen „Gin de Cologne“. „Die Idee ist vor einem Jahr an einem Sommer-Abend auf einer Dachterrasse entstanden. Natürlich mit einem Gin-Tonic in der Hand“, so der Chef einer Werbe-Agentur. „Da es in anderen Metropolen schon erfolgreiche »Städte-Gins« gibt, kam mir die Idee.“ Die Auswahl ist groß.

Gins aus Düsseldorf und Bonn

Auch in Düsseldorf gibt es einen eigenen Gin, etwa den „R(h)eingin“. Und: Die Macher des Rheinland Dry Gins „Siegfried“ sitzen in Bonn.

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R(h)eingin: Preis: ca. 40 Euro, zum Beispiel hier erhältlich

Khatami weiter: „Mit einem erfahrenen Destillateur wurden diverse Rezepte entwickelt. Ich habe dann einfach das genommen, welches mir am besten schmeckte. Die Idee ist, dass die vielen Köln-Touristen unseren Gin mit nach Hause nehmen und dadurch in China, Australien und in den USA Werbung für unsere schöne Stadt machen. Dafür wurden extra Miniflaschen als Köln-Souvenir produziert.“

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Siegfried: Preis: ca. 30 Euro, zum Beispiel hier erhältlich

Die Kölner Macher der „Falschen 9“, dem Rhabarber-Likör auf Wodka-Basis, setzen dagegen vor allem auf Bestellungen via Internet über ihre Homepage. „Man muss sich erst mal einen Abfüller suchen und alle Vorschriften beachten“, erklären sie, wie man eine „Schnaps-Idee“ verwirklichen kann.

„Dann muss man einen Namen finden und ein Logo, und eine Webseite gestalten. Die Idee zum Namen kam uns kurz vor der Fußball-WM 2014. Und es läuft seitdem so gut, dass es die Flasche noch immer gibt.“