Genderdebatte um Kultgetränk„Berliner Luft“ wird zu „Berliner*innen“ Luft – harte Kritik

Flaschen von „Berliner Luft“, einer Marke der Firma Schilkin Spirituosen, stehen im April 2019 in Berlin in einem Geschäft.

Der Name des Pfefferminzlikörs „Berliner Luft“ ist teilweise in „Berliner*innen Luft“ geändert worden.

Erfrischend und klar: Das Kultgetränk „Berliner Luft“ erfreut sich nicht nur in der Hauptstadt großer Beliebtheit. Doch eine Namensänderung zu „Berliner*innen Luft“ kommt nicht bei jeder Person gut an. 

von Jana Steger (JS)

Der Pfefferminz-Likor „Berliner Luft“ ein echtes Kultgetränk, wird er doch bereits seit DDR-Zeiten produziert.

Hergestellt wird das Kultgetränk von der Firma Schilkin – und die sorgt immer wieder mit neuen Ideen, Etiketten und Geschmacksrichtungen für Überraschungen.

Genderdebatte: „Berliner Luft“ wird zu „Berliner*innen“ Luft

Da wäre zum Beispiel der Schoko-Geschmack, die Glitzer-Edition oder die Lakritz-Sorte in Mini-Fläschchen. Doch nun setzt Schilkin noch einen drauf und verändert sogar den Namen des Minzlikörs: Aus „Berliner Luft“ wird „Berliner*innen Luft“.

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500.000 Flaschen soll es von der „neuen Sorte“ geben. Geschmacklich ändert sich dabei aber erst einmal nichts. Einzig: Zusätzlich zu dem gegendertem Namen des Getränks ist das rote Berliner Rathaus auf dem Etikett abgebildet.

Ein weiterer Unterschied zu den herkömmlichen Flaschenaufdrucken: Es erstrahlt in Regenbogenfarben. Darunter der Schriftzug: „Toleranz und Vielfalt“. Die Idee dazu hatte Erlfried Baatz, einer von zwei geschäftsführenden Gesellschaftern der Schilkin GmbH und Co. KG.

Wie der „Spiegel“ berichtet, glaubte der Schilkin-Chef von Anfang an daran, dass sein diverses Etikett auf der Likörflasche eine gewisse Reaktion hervorrufe. Die Hälfte der Konsumenten und Konsumentinnen seien unter 30. Für viele Personen dieser Zielgruppe sei Gendern nichts Ungewöhnliches. Doch ein Blick auf Social Media zeigt, dass die Diskussion rund um das Gendern nach wie vor ein hitziges Thema ist. 

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„Auch Städte sind jetzt Personen. Wer kennt sie nicht: Die Berliner*innen Straßenbahn oder den Berliner*innen Fernsehturm oder auch den Pariser*innen Eifelturm“, äußerte sich eine Userin auf Twitter zur Änderung des Etiketts. „Das Gendern hier ist noch blödsinniger als anderswo. Am dollsten wäre jetzt alle Berliner Straßen in „Berliner*innen-Straße“ umzubenennen“, machte sich eine weitere Twitter-Nutzerin über das neue Konzept lustig.

„Einfach nur billiges Marketing“ oder „Langsam wird's nur noch peinlich“, hieß es von Userinnen und Usern weiter. Die Marketing-Aktion stößt zumindest im Netz nicht gerade auf besonders viel Begeisterung. „Auffallen oder untergehen“ sei die Philosophie von Gesellschafter Erlfried Baatz.

Doch wer genauer hinschaut, sieht: Das „Sternchen“ bei der weiblichen Schreibform auf dem Etikett zeigt einen zwinkernden Smiley. Was dieser zu bedeuten hat? Das bleibt wohl Interpretationssache. (js)