„Unangemessene Bilder“Gefälschte Fotos treiben Heidi (15) in den Tod – erste Verdächtige gefunden

Eine 15-Jährige wurde mit Bildern erpresst und im Internet vorgeführt. Sie nahm sich das Leben. Unser Symbolfoto zeigt eine junge Frau mit ihrem Smartphone in der Hand.

Eine 15-Jährige wurde mit Bildern erpresst und im Internet vorgeführt. Sie nahm sich das Leben. Unser Symbolfoto zeigt eine junge Frau mit ihrem Smartphone in der Hand.

Sie wurde mit gefälschten Fotos erpresst – und nahm sich deshalb das Leben. Der Fall der 15-jährigen Heidi sorgt derzeit in Ägypten für Schlagzeilen. Mittlerweile gibt es fünf Festnahmen.

Nach dem Suizid einer ägyptischen Jugendlichen wegen Erpressung mit manipulierten Fotos von ihr hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen fünf Verdächtige eingeleitet. Ihnen werde vorgeworfen, die 15-jährige Heidi sowie deren Schwester in einem Online-Netzwerk mit „unangemessenen Bildern“ unter Druck gesetzt und „ihr unverletzliches Recht auf ihr Privatleben angegriffen“ zu haben, erklärte die Staatsanwaltschaft am Sonntag.

Heidi hatte Medienberichten zufolge wegen der Erpressung vor wenigen Tagen Suizid begangen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren infolge eines Streits zwischen ihrer Mutter und deren Nachbarn bearbeitete Fotos von ihr ins Netz gestellt worden.

Ägypten: Im Dezember 2021 sorgte ähnlicher Fall für Aufsehen

Bereits im Dezember hatte ein ähnlicher Fall in Ägypten für Schlagzeilen und Erschütterung gesorgt.

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Damals hatte eine 17-Jährige Suizid begangen. Von ihr waren gefälschte kompromittierende Fotos veröffentlicht worden, nachdem sie sich geweigert hatte, mit ihren Erpressern eine sexuelle Beziehung einzugehen. Das Mädchen hinterließ ihrer Mutter einen Abschiedsbrief. Darin hieß es örtlichen Medien zufolge: „Mama, Du musst mir glauben, ich bin nicht dieses Mädchen, die Bilder sind Fake, ich verdiene nicht, was mir passiert.“

Ägypten: Jugendliche und Lehrer werden festgenommen

In dem Fall nahm die Polizei im Januar zwei verdächtige Jugendliche fest. Auch ein Lehrer des Mädchens wurde festgenommen, weil er die Jugendliche vor der gesamten Klasse bloßstellte, indem er die angeblichen Fotos von ihr als Top-Gesprächsthema in Ägypten bezeichnete.

In Ägyptens konservativer Gesellschaft ist sexuelle Belästigung an der Tagesordnung. In einer Umfrage aus dem Jahr 2019 gaben mehr als 90 Prozent der Frauen im Land zwischen 18 und 39 Jahren an, schon einmal Opfer einer Form von sexuellen Übergriffen geworden zu sein. (afp)

Sie haben Selbstmordgedanken? Holen Sie Hilfe!

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de Suizidprävention ist möglich!