+++ EILMELDUNG +++ Eskalation im Nahen Osten Bericht: Israel soll Iran angegriffen haben – Explosionen

+++ EILMELDUNG +++ Eskalation im Nahen Osten Bericht: Israel soll Iran angegriffen haben – Explosionen

Frauenfeindlichste WerbungHamburger Fitnessstudio bekommt Sexismus-Award

zornigerKaktus

Hätten Sie gewusst, dass es hier um ein Fitnessstudio geht?

Hamburg – Auf diese Auszeichnung hätte das Fitnesscenter „Fitness & Friends“ sicherlich gerne verzichtet. Es ist jetzt mit dem „zornigen Kaktus“ prämiert worden, einem Award für die frauenfeindlichste Werbung. Glückwunsch...

Warum der Preis? Ganz einfach: „Heiß, heiß, Baby!“ Mit diesen Worten und einer Dame in zumindest fragwürdiger Pose bewarb sich das Fitnesscenter selbst. Und der Schuss ging gehörig nach hinten los.

Bild ohne Bezug zum Fitnessstudio

Das Bild sei pornographisch und habe keinen augenscheinlichen Bezug zu dem Fitnessstudio, so die Begründung der Frauenrechts-Organisation TERRE DES FEMMES, die den Negativ-Preis verleiht.

Alles zum Thema Facebook

In der Tat ist erst auf den dritten Blick ersichtlich, dass die Werbung überhaupt etwas mit dem Unternehmen zu tun hat - es geht um die Saunalandschaft des Sportklubs.

Werbung wecke Assoziationen zu einem „Blow-Job“

„Es ist erschreckend“, sagt Maja Wegener von TERRE DES FEMMES zur „Hamburger Morgenpost“. „Durch solche Werbung werden Frauenbilder zementiert, die wir seit Jahren abzuschaffen versuchen.“

Die Werbung wecke Assoziationen zu einem „Blow-Job“ und degradiere die abgebildete Frau zum reinen Sexobjekt. Ein No-Go, findet auch die Mehrzahl der Teilnehmer an der Online-Abstimmung des Wettbewerbs und wählt „Fitness & Friends“ auf den ersten Platz.

Klub-Chef nimmt Preis gelassen

Der Geschäftsführer des Sportklubs, Nico Herzog, findet derweil nichts schlimmes an der Kampagne und nimmt die Verleihung des Awards gelassen. Die Werbung sei erfolgreich gewesen, man habe durch sie sogar Geld für einen guten Zweck sammeln können, sagte er der „Hamburger Morgenpost“. Die Nutzung der offensiven Bilder bereut Herzog in keinster Weise, den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit weist er von sich.

„Solange die Leute darüber reden, haben wir unser Ziel erreicht“, sagte der Fitnessklub-Betreiber bereits im August 2016, als die anzügliche Werbung erstmals im Gespräch war. Die Kritik, die unter anderem über Facebook auf das Studio niederging, nahm Herzog bereits damals auf die leichte Schulter. Erst als der deutsche Werberat einschritt, beendete man die fragwürdige Kampagne.

Plakate verschwanden nach Kritik durch Werberat

„Wir haben die Werbung 2016 beanstandet“, erklärt Julia Busse vom deutschen Werberat, „das heißt, wir haben die Betreiber des Unternehmens darüber informiert, dass die Werbung gegen den Kodex der deutschen Werbewirtschaft verstößt.“

Daraufhin verschwanden Plakate und Aufsteller. „Meistens kooperieren die Unternehmen bei einer Beanstandung“, sagt Busse. Wenn nicht, folgt eine öffentliche Rüge des Werberats. „Das landet dann groß in der Presse. Meistens wollen Unternehmen das vermeiden.“

Durch den „zornigen Kaktus“ sind „Fitness & Friends“ nun dennoch öffentlich an den Pranger gestellt worden. „Und das ist dringend notwendig“, meint Maja Wegener von TERRE DES FEMMES. „Es gibt immer noch viel zu viel frauenfeindliche Werbung und diese Bilder beeinflussen auch die Wahrnehmung von Frauen insgesamt. Mit dem ‚zornigen Kaktus‘ wollen wir zumindest versuchen, dem entgegenzuwirken.“