„Versehentlich getötet“Forscher: Nasa hat Leben auf dem Mars gefunden und vernichtet

Ein Nasa-Rover auf dem Mars.

Hat die Nasa Leben auf dem Mars gefunden? Die aus mehreren Bildern zusammengesetzte Aufnahme zeigt einen Nasa-Rover auf dem Mars am 14. Februar 2019.

Hat die Nasa außerirdisches Leben auf dem Mars gefunden und getötet? Was irre klingt, behauptet jetzt ein Forscher und unterstützt damit eine These, die bereits ein anderer Wissenschaftler aufgestellt hat.

von Gianluca Reucher (gr)

Gibt es Leben auf dem Mars? Diese Frage stellt die Forschung seit etlichen Jahren vor ein Rätsel. Ein deutscher Experte ist sich jetzt sicher: Die Nasa hat tatsächlich Leben auf dem Mars entdeckt – und es versehentlich vernichtet!

Doch wie kommt es zu dieser irren Vermutung? Dirk Schulze-Makuch, Astrobiologe an der TU Berlin, bezieht sich mit seiner Theorie in einem Gastbeitrag auf dem Portal „Big Think“ auf eine Nasa-Mission der 1970er Jahre. Dort soll die US-Weltraumbehörde tatsächlich außerirdisches Leben entdeckt haben. Er ist nicht der Erste, der diese These vertritt.

Hat die Nasa Lebewesen auf dem Mars „ertränkt“? Forscher hat irre Theorie

Was war passiert? In den 1970er Jahren hatte die Nasa zwei „Viking“-Landemodule zum Mars gesendet, um nach außerirdischem Leben auf dem roten Planeten zu suchen. Tatsächlich waren einige der Tests positiv, wenn auch nicht eindeutig: Die Experimente zeigten Veränderungen, die möglicherweise – wenn auch nicht zwingend – auf organisches Leben zurückzuführen waren. Die Nasa verneinte letztendlich den Fund von außerirdischem Leben – doch hat sich seit damals viel getan.

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Der Forscher Gilbert Levin war damals an den Nasa-Experimenten beteiligt und betont seit Jahren immer wieder, dass es gut möglich sei, dass die Nasa damals Leben auf dem Mars entdeckt habe. Die Mehrheit der Forschungsgemeinschaft widerspricht ihm. Jetzt tritt ihm Dirk Schulze-Makuch allerdings zur Seite und hat eine gewagte Theorie.

„Ich habe eine Vermutung geäußert, die einige Leute sicher provokant finden werden: dass wir bereits vor fast 50 Jahren Leben auf dem Mars gefunden haben – aber dass wir es versehentlich getötet haben“, so der Experte, der glaubt, die Forschenden hätten damals bei ihren Experimenten einen folgenschweren Fehler begangen.

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Wasser ist für Leben notwendig. So weit, so gut. Aufgrund dieser Annahme sei damals zu den Nasa-Experimenten auf dem Mars auch Wasser hinzugefügt worden, um mögliches Leben aus der trockenen Umgebung herauszulocken. Allerdings haben Fachleute inzwischen festgestellt, dass es auch in extrem trockenen Umgebungen auf der Erde Mikroben gibt, die in salzigem Gestein leben und keinen Regen benötigen – ihnen genügt eine bestimmte Menge an Feuchtigkeit in der Atmosphäre.

Wird Wasser zu diesen Lebewesen hinzugegeben, die sich optimal an extreme Trockenheit angepasst haben, würden sie quasi „ertränkt“ werden, so Dirk Schulze-Makuch, der einen interessanten Vergleich anführt: „Es wäre wie ein außerirdisches Raumschiff, das einen halbtot in der Wüste findet und beschließt ,Menschen benötigen Wasser, lasst uns den Menschen in das Meer bringen, um ihn zu retten.‘ Das würde auch nicht funktionieren.“

So könnten die Nasa-Experimente das Leben auf dem Mars vernichtet haben

Der Wissenschaftler glaubt daher, dass Lebewesen auf dem Mars durch die Zugabe von Wasser ausgelöscht wurden. Genau das könnte einige der mehrdeutigen Ergebnisse erklären. Denn: Die Nasa-Experimente, die ohne Zugabe von Wasser durchgeführt wurden, zeigten laut Dirk Schulze-Makuch Anzeichen von Leben auf dem Mars.

Der Experte hat sogar eine noch spezifischere Vermutung. Er meint, dass die Mars-Lebewesen in ihren Zellen Wasserstoffperoxid enthalten könnten, um Wasser direkt aus der Atmosphäre zu entnehmen. „Wenn wir davon ausgehen, dass sich das einheimische Mars-Leben durch den Einbau von Wasserstoffperoxid in seine Zellen an seine Umgebung angepasst haben könnte, könnte dies die ,Viking‘-Ergebnisse erklären“, schreibt Dirk Schulze-Makuch über die damalige Nasa-Mission.

Wenn das Wasserstoffperoxid erhitzt werden würde, würde es diese Zellen töten, so der Wissenschaftler weiter. Außerdem würden große Mengen Kohlendioxid entstehen – und genau das hat ein Instrument laut Dirk Schulze-Makuch damals gemessen.

Genau wie Gilbert Levin fordert Dirk Schulze-Makuch eine neue Mission zum Mars, die nach Leben auf dem Planeten sucht, um seine und andere Theorien zu prüfen. „Ich kann es nicht erwarten, dass eine solche Mission in Gang kommt“, so der Forscher.

Aktuell befinden sich mit „Perseverance“ und „Curiosity“ zwei Nasa-Rover auf dem Mars, die herausfinden sollen, ob Leben auf dem Planeten mal möglich war. Um aktuelles Leben erkennen zu können, verfügen sie allerdings nicht über die nötige Ausstattung. (gr)