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Neuer Plan gegen HIVEngland will Übertragungen bis 2030 beenden

Nahaufnahme einer schwarzen Tastatur mit einer auffälligen magenta Taste, die "TEST KITS" anzeigt

Computer-Tastatur mit lila „TEST KITS“ Taste, Symbolbild.

Die englische Regierung hat einen ehrgeizigen Plan zur Bekämpfung von HIV vorgestellt. Mit einem millionenschweren Maßnahmenpaket sollen Neuinfektionen bis 2030 der Vergangenheit angehören. Ein zentraler Baustein ist die Ausweitung von HIV-Tests.

Die Regierung in England hat einen umfassenden Aktionsplan angekündigt, um die Übertragung von HIV bis zum Jahr 2030 zu beenden. Premierminister Keir Starmer bekräftigte das Versprechen, dieses Ziel durch ein neues Präventionsprogramm und verbesserte Testmöglichkeiten zu erreichen. Dafür wird ein Paket im Wert von 170 Millionen Pfund bereitgestellt.

Ein Kernelement des Plans ist die Einführung von routinemäßigen HIV-Tests in Notaufnahmen von Krankenhäusern in Gebieten mit hohen Infektionsraten, wie London und Manchester. Diese Tests sollen als Opt-out-Verfahren bei regulären Blutabnahmen durchgeführt werden. Zusätzlich wird im Rahmen eines Fünf-Millionen-Pfund-Projekts die Möglichkeit geschaffen, HIV-Heimtests diskret über die NHS-App zu bestellen. Das berichtet „the Guardian“.

Fokus auf Wiedereingliederung und Entstigmatisierung

Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, Tausende von Menschen, die aus der medizinischen Versorgung herausgefallen sind, wieder in die Behandlung zu bringen. Laut einem Bericht des National AIDS Trust leben bis zu einer von zehn Personen mit diagnostiziertem HIV nicht unter ärztlicher Aufsicht. Die Regierung will gezielt die rund 5.000 Betroffenen unterstützen, die aus verschiedenen Gründen wie psychischen Problemen, Sucht oder Armut den Kontakt zum Gesundheitssystem verloren haben.

Um Ängste vor Stigmatisierung abzubauen, erhält das Krankenhauspersonal in den beteiligten Kliniken spezielle Schulungen. Patienten sollen so ohne Furcht vor Verurteilung aufgrund ihres HIV-Status Hilfe suchen können. Gesundheitsminister Wes Streeting betonte, dass Menschen mit HIV heute ein gesundes Leben führen können, ohne das Virus weiterzugeben, was einen bemerkenswerten Fortschritt darstelle.

Nach Angaben der UK Health Security Agency wissen derzeit etwa 95 Prozent der mit HIV lebenden Menschen von ihrer Infektion. Allerdings gibt es schätzungsweise noch 4.700 undiagnostizierte Fälle, wobei bestimmte Gruppen wie Menschen aus afrikanischen Gemeinschaften und ältere Personen höhere Raten an Spätdiagnosen aufweisen. Der Plan sieht auch vor, die Kosten für Säuglingsnahrung für alle Babys von HIV-positiven Müttern zu übernehmen, um die Übertragung zu verhindern.

Expertinnen und Experten wie Professor Susan Hopkins fordern zudem einen verbesserten Zugang zur Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Dieses Medikament kann das Risiko einer HIV-Infektion durch Sex um etwa 99 Prozent senken. Obwohl PrEP über den NHS kostenlos erhältlich ist, gibt es in der Praxis Hürden beim Zugang, insbesondere für heterosexuelle und schwarze Gemeinschaften. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.