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Neuer Brüll-Typ entdecktForscher lüften Geheimnis der Löwen-Sprache

Ein brüllender Löwe in einem Feld mit trockenem Gras im goldenen Licht

Ein brüllender Löwe im goldenen Gras der Savanne.

Das bekannte Brüllen von Löwen hat eine neue, bisher unentdeckte Variante. Forschende aus England haben bei der Auswertung von tausenden Stunden Audiomaterial einen neuen Laut identifiziert, der zwischen dem lauten Brüllen und leisen Grunzen liegt.

Ein Forschungsteam der englischen Universität Exeter hat eine bislang unbekannte Lautäußerung bei Löwen identifiziert. In ihrer aktuellen, im Fachjournal „Ecology and Evolution“ veröffentlichten Studie, beschreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen neu entdeckten Laut als sogenanntes „Zwischenbrüllen“.

Dieses spezifische Geräusch ist im Vergleich zum vollen Brüllen kürzer und auch deutlich leiser. Es tritt charakteristischerweise in der Sequenz zwischen einem kraftvollen Brüllen und einem nachfolgenden, sanfteren Grunzen auf. Welche genaue Funktion dieses „Zwischenbrüllen“ in der komplexen Kommunikation der Raubkatzen hat, ist derzeit noch unklar und muss weiter erforscht werden. Das berichtet „t-online“.

KI-Technologie half bei der Entdeckung

Die Entdeckung war tatsächlich ein Nebenprodukt eines weitaus größeren Forschungsvorhabens. Das Team entwickelte eine Künstliche Intelligenz (KI), die einzelne Löwen nur anhand ihrer einzigartigen Stimmmerkmale und ihres Gebrülls erkennen kann. Um die KI zu trainieren, analysierten die Forschenden die Aufnahmen von mehr als 3.000 verschiedenen Tieren und brachten der Software bei, die individuellen „Signaturen“ im Gebrüll zu unterscheiden.

Bislang war die Identifizierung einzelner Löwen anhand ihrer Laute nur wenigen hochspezialisierten Fachleuten vorbehalten, wie Jonathan Growcott von der Universität Exeter in einer Mitteilung erklärt. Die neue Software soll diesen aufwändigen Prozess nun erheblich vereinfachen. Growcott merkte dazu scherzhaft an, dass es für die Sprache der Löwen, „Löwisch“, leider noch keinen Kurs bei Duolingo gebe.

Der Hintergrund des Projekts ist allerdings sehr ernst: Eine zuverlässige Identifizierung von Löwen per Gebrüll würde es Naturschützern ermöglichen, die Größe von Rudeln und die Gesamtpopulationen genauer zu bestimmen. Diese Daten sind von entscheidender Bedeutung, da Löwen von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdete Art eingestuft werden. Schätzungen zufolge hat sich der Bestand der Tiere in Afrika in den letzten 25 Jahren dramatisch halbiert und liegt nur noch bei 20.000 bis 25.000 Exemplaren. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.