Razzia in den Morgenstunden. Im Visier: die verbotene Vereinigung „Blood & Honour Division Deutschland“.
„Brothers of Honour“Verbotene Vereinigung fortgeführt – Fünf Beschuldigte festgenommen

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Ein Polizist hält Handschellen in der Hand.
Aktualisiert
In den frühen Morgenstunden klickten die Handschellen! Fünf Beschuldigte im Alter von 35 bis 57 Jahren sind am Mittwoch (25. Juni 2025) festgenommen. Tatvorwurf: Verstoß gegen ein Vereinigungsverbot.
Im Rahmen eines bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf - ZenTer NRW - und dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen geführten Ermittlungsverfahrens wurden Durchsuchungsbeschlüsse in fünf Objekten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vollstreckt.
Verbotene Vereinigung „Blood & Honour Division Deutschland“ fortgeführt
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, die verbotene Vereinigung „Blood & Honour Division Deutschland“ unter der Bezeichnung „Brothers of Honour“ fortgeführt zu haben. Unter anderem sollen sie rechtsextremistische (Musik-) Veranstaltungen besucht und veranstaltet haben. Die Beamten und Beamtinnen sicherten im Rahmen der Durchsuchungen unter anderem Datenträger und Dokumente.
Weitere Informationen wollten Generalstaatsanwaltschaft und Landeskriminalamt mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt geben.
In Baden-Württemberg wurden 18 Wohnungen und Arbeitsstätten durchsucht. Die Razzia fand in den Landkreisen Karlsruhe, Sigmaringen, Waldshut sowie im Ortenau- und im Schwarzwald-Baar-Kreis statt. Unter anderem sollen die Verdächtigen rechtsextremistische Konzerte im Schwarzwald-Baar-Kreis und im Ortenaukreis veranstaltet haben.
„Die heutigen Maßnahmen zeigen: Wir haben in Baden-Württemberg null Toleranz gegenüber Rechtsextremisten“, erklärte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Mittwoch. Mit dem am 1. Januar 2025 beim Landeskriminalamt eingerichteten Staatsschutz- und Antiterrorismuszentrum Baden-Württemberg sei die Schlagkraft noch einmal erhöht worden. „Gegen verbotene Vereinigungen und ihre perfiden Machenschaften gehen wir mit geballten Kräften und allen Mitteln des Rechtsstaats konsequent vor“, erklärte Strobl.
Deutsche Division eine der größten in Europa
Bei der Organisation „Blood & Honour“ handelt es sich um ein international agierendes Netzwerk von zum Teil auch gewaltbereiten Rechtsextremisten. Gegründet wurde „Blood & Honour“ im Jahr 1987 in Großbritannien von Ian Stuart Donaldson, dem 1993 verstorbenen Sänger der Rechts-Rock-Band „Skrewdriver“.
Ziele von „Blood & Honour“ sind die weltweite Koordinierung rechtsextremer Musik und Propaganda sowie die internationale Vernetzung der rechtsextremistischen Szene.
Der Name ist eine Übersetzung des Mottos „Blut und Ehre“ der Hitler-Jugend. Die deutsche Division der Organisation („Blood & Honour Division Deutschland“) war mit über 200 Mitgliedern eine der größten „Divisionen “in Europa. Sie wurde am 14. September 2000 durch das Bundesministerium des Inneren und für Heimat verboten, da sie sich gegen die verfassungsgemäße Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung richtete.
