Der Verkauf von Böllern und Raketen ist gestartet.
Ansturm auf FeuerwerkHändler verrät: Kunden geben bis zu 6000 Euro aus

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Einkaufswagen voller Feuerwerk trotz Verbotsdebatte.
Ein gewaltiger Kundenandrang hat den diesjährigen Verkaufsstart für Pyrotechnik eingeläutet. In der Stadt Bremen verzeichnete das Geschäft Postenhandel Nord eine enorme Besucherflut, als die Türen am Montag präzise um Mitternacht öffneten. Ungefähr 1000 Pyrotechnik-Fans zählte der Manager Christoph Pawlowski, die unmittelbar zum Verkaufsbeginn Böller und Raketen erwerben wollten. Für den Manager stellt dieser Zulauf ein alljährliches Ereignis dar, das ihn nach einem ausgedehnten ersten Verkaufstag zwar müde, aber dennoch glücklich stimmt.
Für das Geschäft ist das Sortiment zum Jahreswechsel erneut ein wesentlicher Umsatzbringer. Die Bereitschaft der Klientel zu Ausgaben wirkt dieses Jahr besonders hoch, wobei im Durchschnitt pro Kopf circa 160 Euro investiert werden. Pawlowski schildert sogar Ausnahmefälle, in denen einzelne Personen pyrotechnische Artikel im Wert von bis zu 6000 Euro erwarben. Zugleich sei er jedoch ebenso über Familien erfreut, deren Einkaufskorb mit Krachern für einen Wert von 40 Euro gefüllt ist, was seine Ansicht untermauert: „Für Feuerwerk ist immer Geld da, wenn man es mag.“ Das berichtet „FOCUS online“.
Händler mit scharfer Kritik an Böller-Debatte
Obgleich die Ausstellungsflächen am Montagabend weiterhin reichlich gefüllt schienen, machten sich bereits erste Leerstellen in den Regalen bemerkbar. Ein wahrer „Run“ entwickelte sich laut Pawlowski auf Erzeugnisse des polnischen Produzenten Funke, welcher seine pyrotechnischen Artikel selbst konzipiert. Der Geschäftsführer ist von der Hochwertigkeit persönlich überzeugt und nennt die Ware „echtes Qualitätsfeuerwerk“. Der immense Bedarf hatte zur Folge, dass die Böller von Funke schon am Montagabend vergriffen waren. Ein Versuch, am Nachmittag eilig Nachschub zu ordern, schlug fehl, sodass Käufer auf Marken wie beispielsweise Comet zurückgreifen müssen.
Die Preisvorstellungen und die Ausgabebereitschaft der Käufer zeigen starke Unterschiede. Beispielsweise hat Tobias, 35 Jahre alt, für einen Wert von 70 Euro ein Set Raketen und zwei Batterien für sich sowie seinen Bruder erstanden. „Bei mir ist das recht bescheiden“, war sein Kommentar zum Einkauf, und er fügte an: „Wenn, dann soll es etwas Vernünftiges sein.“ Andere Käufer bewegen sich in komplett anderen finanziellen Sphären. Die kostspieligste Batterie im Angebot war für 500 Euro erhältlich, eine Summe, zu deren Zahlung nicht jeder Kunde bereit ist.
Ein Käufer mit dem Vornamen Florian hält sich an sein jährliches Budget von 100 Euro. „Das würde ich nie ausgeben“, äußerte er sich bezüglich der 500-Euro-Batterie. Ein weiterer Familienvater, der ebenfalls Florian heißt, gab für seinen Einkauf 60 Euro aus. In seinem Einkaufswagen befanden sich drei Batterien, ein Set mit Raketen sowie für seine Kinder Bienen und Knallerbsen, welche laut eigener Angabe „so krasse Knaller“ nicht schätzen. Seine nüchterne Haltung zu den Ausgaben: „Das ist eh nur Schall und Rauch.“ Daraufhin zog er sein Smartphone hervor, um eine Aufnahme vom gewaltigen Pyrotechnik-Vorrat eines Freundes zu präsentieren.
Pawlowski stellt eine Verbindung her zwischen der erhöhten Kauflust und der emotionalen Debatte um ein potenzielles Verbot von Böllern, welche er als „extrem und sehr aggressiv“ einstuft. Eine solche Entwicklung sei nicht konstruktiv und ein Indiz für eine „Verrohung der Gesellschaft“. Händlern, die wegen des Tierschutzes auf den Handel verzichten, unterstellt er einen reinen „Marketingtrick“. Dass manche Baumärkte den Vertrieb zwischenzeitlich aussetzten und ihn nun wieder aufgenommen haben, wertet er als „scheinheilig“. Der gewaltige Zulauf bei ihm und konkurrierenden Anbietern belegt, dass der Bedarf weiterhin besteht. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
