In Heidelberg verantwortet sich derzeit eine Frau vor Gericht, die geplant haben soll, ihren Chef zu töten. Der soll aufgrund der Schulden seiner Angestellten Sex von ihr verlangt haben.
Bei Fessel-Sex im BüroAngestellte soll Chef absichtlich angezündet haben, um ihn zu töten

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Am 29. April 2020 ist der Prozess gegen eine Frau wegen versuchten Mordes an ihren Gläubiger in Heidelberg gestartet.
Der Fall klingt wie aus einem Roman, den sich jemand ausgedacht hat: Aus finanzieller Not heraus soll eine 43-Jährige versucht haben, ihren Chef und Gläubiger bei lebendigem Leib zu verbrennen.
Seit Freitag (29. April 2022) wird der Frau am Landgericht Heidelberg wegen versuchten Mordes der Prozess gemacht. Zum Auftakt wurde lediglich die Anklage verlesen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.
Sex mit Chef für Schuldenerlass
Demnach soll die 43-Jährige seit dem Jahr 2020 finanziell von dem Mann abhängig gewesen sein. Er soll ihr angeboten haben, die Schulden für sexuelle Dienstleistungen zu erlassen. Um wie viel Geld es ging, blieb zunächst unklar.
In den Büroräumen ihres Chefs in Neidenstein nahe Heidelberg habe die Angeklagte 5000 Euro von dessen Konto auf ihr eigenes überwiesen. Anschließend befürchtete sie den Angaben nach, bald entdeckt und erneut zu sexuellen Kontakten aufgefordert zu werden.
Sie ging laut Anklage im Herbst zum Schein auf den Wunsch nach Sex ein und legte dem Vorgesetzten Fesseln und eine Augenbinde an. Anschließend versuchte sie, ihn mit brennbarem Material – Altpapier und Decken – anzuzünden. Auch habe sie den eigenen Flammentod geplant.
Chef bemerkt Brand und rettet sich aus Feuer
Der Geschädigte hatte den Brand den Angaben zufolge bemerkt und seine Fesseln gelöst. Beim Löschen des Feuers mit bloßen Händen soll er sich Brandverletzungen zweiten Grades zugezogen haben.
Für den Prozess vor dem Schwurgericht sind weitere Verhandlungstage angesetzt. Das Gericht könnte demnach Ende Mai ein Urteil sprechen (Az. 6 Ks 300 Js 24249/21). (dpa)