Alpen-TragödiePolitiker stürzt vor seiner Freundin ab

ARCHIV - Touren sollten früh am Tag geplant werden, da die Gewittergefahr am Nachmittag deutlich steigt. (zu dpa: «Wolken im Blick: Gewittergefahr am Berg ernst nehmen») Foto: Angelika Warmuth/dpa/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Wanderer steigen einen Grat hinauf (Archivbild).

Schreckliches Drama in den Kärntner Alpen! Ein Bürgermeister ist bei einer Klettertour vor den Augen seiner Partnerin abgestürzt. 

Es sind schreckliche Szenen, die sich am Mittwochvormittag (13. August 2025) abgespielt haben. Der Bürgermeister von Spital am Pyhrn, Ägidius Exenberger (67), war mit seiner 57-jährigen Lebensgefährtin auf dem Däumling-Klettersteig im Nassfeld-Gebiet unterwegs, als es gegen 10 Uhr zur Katastrophe kam.

Im Bereich der ersten Seilbrücke verlor der Politiker plötzlich das Gleichgewicht und stürzte vor den Augen seiner Freundin ab. Er fiel rund 15 Meter in felsdurchsetztes Gelände und rutschte dann weitere 30 Meter in die Tiefe.

Die Partnerin alarmierte sofort die Rettungskräfte. Doch trotz des schnellen Einsatzes eines Notarzthubschraubers konnten die Helferinnen und Helfer nur noch den Tod des 67-Jährigen feststellen.

Laut der Alpinpolizei Hermagor war eine fehlerhafte Sicherung die Ursache. Die „Kronen Zeitung“ berichtet, dass das Klettersteigset in Kombination mit dem Gurt nicht ordnungsgemäß verwendet wurde. Die Bergung des Leichnams erfolgte mittels Tau durch den Polizeihubschrauber „Libelle“ in Zusammenarbeit mit der Bergrettung Hermagor.

Der Däumling-Klettersteig gilt trotz seiner Beliebtheit als anspruchsvoll. Die Alpinpolizei warnt in diesem Zusammenhang eindringlich, wie wichtig fachgerechte Sicherungstechniken sind, um solche Unfälle zu verhindern.

Ägidius Exenberger stand seit 2003 an der Spitze der oberösterreichischen Gemeinde Spital am Pyhrn mit ihren rund 2300 Einwohnerinnen und Einwohnern. Der SPÖ-Politiker galt als fest verankerter Teil des kommunalen Lebens. „Er war ein vorbildlich engagierter Bürgermeister mit Weitblick, Herz und Handschlagqualität“, sagte Alois Stöger, geschäftsführender Vorsitzender der SPÖ Oberösterreich.

Auch Martin Winkler, designierter Landesparteivorsitzender, würdigte ihn als „verlässlichen und menschlich überaus geschätzten Kollegen und Freund“. Exenberger hinterlässt eine riesige Lücke im Gemeindeleben, in dem er über zwei Jahrzehnte aktiv gewirkt hatte. (red)