Auf Hausboot ermordetNach Tod von deutscher Bestseller-Autorin: Sohn (22) überraschend festgenommen

Das pinkfarbene Hausboot, auf dem Alexandra Fröhlich tot aufgefunden worden war, liegt an einem Steg im Holzhafen im Stadtteil Moorfleet.

Das pinkfarbene Hausboot, auf dem Alexandra Fröhlich tot aufgefunden worden war, liegt an einem Steg im Holzhafen im Stadtteil Moorfleet.

Wende im Mordfall der Schriftstellerin Alexandra Fröhlich. Medienberichten zufolge wurde einer ihrer Söhne verhaftet.

Die Hamburger Polizei hat am Dienstag (6. Mai 2025) den Sohn der Schriftstellerin Alexandra Fröhlich festgenommen. Das berichten die „Bild“-Zeitung, der NDR und das „Hamburger Abendblatt“. Er stehe demnach unter dringendem Tatverdacht, seine Mutter getötet zu haben.

Der 22-Jährige wurde im Stadtteil Rothenburgsort aufgegriffen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen. Die Ermittlungen dauern an.

Alexandra Fröhlich tot auf Hausboot entdeckt

Weitere Angaben zu möglichen Hintergründen oder einem Motiv wurden zunächst nicht gemacht.

Der NDR berichtete lediglich, dass der Sohn Drogenprobleme gehabt habe und es nach Aussagen von Nachbarn in den Tagen vor dem Tod der Autorin mehrfach Streit gegeben habe.

Alexandra Fröhlich wurde am 22. April 2025 tot auf ihrem Hausboot im Hamburger Stadtteil Moorfleet aufgefunden. Einsatzkräfte waren nach einem Notruf alarmiert worden und hatten die 58-Jährige leblos in ihrem Wohnbereich aufgefunden. Eine Obduktion bestätigte, dass sie durch massive Gewalteinwirkung ums Leben kam. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus.

Bestseller-Autorin lebte zuletzt zurückgezogen in Hamburg-Moorfleet

Einem breiteren Publikum wurde die 58-jährige Autorin vor allem durch ihre semi-autobiografischen Romane „Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ (2012) und „Gestorben wird immer“ (2016) bekannt.

Mit „Witz und Selbstironie“, so die Deutsche Welle, nahm Fröhlich in ihren Büchern kulturelle Klischees und familiäre Missverständnisse aufs Korn, die sie als Teil einer deutsch-russischen Familie selbst erlebt hat. Mit ihrem Debüt von 2012, das sich über 50.000 Mal verkaufte, erreichte sie die Spiegel-Bestsellerliste. Diesen Erfolg konnte sie zuletzt mit „Dreck am Stecken“ (2019) und „Gestorben wird immer“ (2021) wiederholen.

Fröhlich lebte seit einigen Monaten zurückgezogen auf einem pinkfarbenen Hausboot in Hamburg-Moorfleet. Die dreifache Mutter hatte die Unterkunft rund ein halbes Jahr vor ihrem Tod bezogen. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung zur Aufklärung des Falls. (jag)