Schlimmer als CoronaLauterbach plädiert für mindestens 21 Tage Isolation bei Affenpocken

Karl Lauterbach (SPD), hier bei einer Pressekonferenz anlässlich des Treffens der Gesundheitsminister der G7-Staaten, empfiehlt eine Isolation von 21 Tage bei einer Infektion mit Affenpocken.

Karl Lauterbach (SPD), hier bei einer Pressekonferent anlässlich des Treffens der Gesundheitsminister der G7-Staaten, empfiehlt eine Isolation von 21 Tagen bei einer Infektion mit Affenpocken.

Die Affenpocken sind auf dem Vormarsch. Auch in Deutschland gibt es immer mehr Fälle. Daher soll für Infizierte nun eine Isolation angeordnet werden – und die ist schlimmer als bei Corona.

Seit Tagen werden immer mehr Fälle der grassierenden Affenpocken gemeldet. Um die Infektion in Deutschland einzudämmen, soll für Infizierte generell eine angeordnete Isolation von mindestens 21 Tagen empfohlen werden. Das sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag (24. Mai) am Rande des Deutschen Ärztetages in Bremen.

„In den frühen Phasen einer Epidemie muss hart und früh reagiert werden.“ Die Empfehlung sei zusammen mit dem Robert Koch-Institut (RKI) entwickelt worden. Auch Kontaktpersonen von Infizierten sollen 21 Tage in Quarantäne.

Zum Vergleich: Bei einer Corona-Infektion sind aktuell nur noch fünf Tage Quarantäne vorgesehen. An der Pressekonferenz am Rande des Deutschen Ärztetages nahmen auch RKI-Präsident Lothar Wieler und Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, teil.

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Mehrere Bundesländer meldeten bereits Nachweise der Infektionen, darunter bislang Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Berlin und Bayern. Proben zahlreicher weiterer Menschen werden analysiert, zudem suchen Behörden nach Kontaktpersonen nachweislich Infizierter.

Auch wenn die weltweit erfassten Infektionen derzeit in erster Linie Männer betreffen, die Sex mit anderen Männern hatten: Eine Übertragung ist generell bei engem Kontakt und über kontaminierte Materialien möglich. Die Weitergabe über die Luft spielt - anders als etwa bei Corona - hingegen kaum eine Rolle.

Affenpocken: Das sind die Symptome

Anfang Mai war ein Affenpocken-Fall in Großbritannien nachgewiesen worden - Experten zufolge kursierte der Erreger da aber wohl bereits in vielen Ländern. Das Virus verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag.

Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Folgen einer überstandenen Infektion können Narbenbildung und selten auch Erblindung sein. (dpa)