WuppertalMann dealt mit Drogen, um Familie abzusichern − und macht alles schlimmer

Dealer Kokain Velbert

Im Wuppertaler Landgericht ist am Mittwoch (5. August) der Prozess gegen einen Mann (43) aus Velbert gestartet. Er ist wegen Drogenhandels und Körperverletzung an seiner Tochter (2) angeklagt.

von Jonas Meister (meis)

Wuppertal – Prozess gegen Drogendealer sind für Gerichte im Jahr 2020 leider nichts ungewöhnliches. Doch bei der Verhandlung, die am Mittwoch (5. August) vor dem Landgericht in Wuppertal steigt, sieht das anders aus.

Angeklagt ist hier nämlich ein Mann (43) aus Velbert, der mit dem Verkauf von Kokain seine Familie absichern wollte und genau damit alles noch viel schlimmer machte.

Wuppertal: Dealer wollte seine Familie finanziell absichern, falls er ins Gefängnis kommt

Das Geschäft mit den Drogen lief für Murat U. (Name gändert) laut Anklage knapp vier Monate, von November 2019 bis Februar 2020. Dann flog er auf und muss jetzt auf der Anklagebank Platz nehmen. Der Tatvorwurf: „Unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie fahrlässige Körperverletzung“.

Die Frage, warum U. zum Dealer wurde, ist dabei ziemlich kurios. Zunächst wollte er seinen eigenen, „gehobenen Lebensstandard“ finanzieren, dachte dabei aber auch noch an seine Familie. Die wollte er mit der Dealerei nämlich ironischwerweise absichern, falls er einmal im Gefängnis landen sollte!

Wuppertal: Ermittler entdeckten bei Dealer in Velbert 300 Gramm Kokain

Tragisch war dabei, dass der zweifache Vater einen Teil des Kokains, das er an Junkies verkaufen wollte, offen im Badezimmer seines Hauses liegen ließ. Und genau dort fand natürlich seine kleine Tochter (zwei Jahre und vier Monate alt) die Drogen und aß sie vermutlich!

Die Folge: Laut Anklage „soll es bei ihr zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen gekommen sein“. Nähere Angaben dazu konnte ein Gerichtssprecher nicht machen.

Als die Ermittler im Februar das Haus des Angeklagten durchsuchten, fanden sie an verschiedenen Orten noch insgesamt knapp 300 Gramm Kokain. Für den gesamten Prozess hat das Wuppertaler Landgericht bis zum 11. September fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. (jme)