Tagebau macht's möglichBedburger Spargelbauer sticht immer als Erster
Elsdorf/Bedburg – Dank einer „Warmwasserheizung“ aus dem benachbarten RWE-Tagebau Hambach hat der Bedburger Spargelbauer Johannes Nagelschmitz in dieser Woche schon mit der Ernte begonnen.
- Bedburger Spargelbauer Nagelschmitz erntet vor allen anderen
- Kurioser Grund: Die Nähe zum Hambacher Forst
- Spagelbauer Nagelschmitz und RWE-Projektleiter erklären das Verfahren
Am Dienstag habe er mit zwölf Helfern rund 500 Kilogramm gestochen, die Menge werde jetzt langsam hochgefahren, sagte Nagelschmitz. „Wir sind sehr zufrieden, die Stangen sind schön weiß und dick.“
Ernteverfrüherung bei Bedburger Spargelbauer am Hambacher Tagebau
Nagelschmitz liegt damit deutlich vor anderen sogenannten Ernteverfrühern, die teils mit mehreren Schichten Abdeckfolien übereinander den Spargel früh zur Reife bringen wollen.
Die reguläre Ernte für Freilandspargel werde angesichts der bisher niedrigen Temperaturen und des bedeckten Himmels tagsüber wohl erst Mitte oder Ende April beginnen, sagte Nagelschmitz.
Davon profitiert der Bedburger Spargelbauer
Der Spargelbetrieb profitiert davon, dass RWE am Tagebau Bodenwasser aus bis zu 300 Metern Tiefe abpumpt, um den Tagebau trocken zu halten.
Das Wasser ist etwa 25 Grad warm, die Abwasserleitungen laufen direkt an Nagelschmitz' 15-Hektar-Feld in Elsdorf vorbei.
Landwirt und Energiekonzern testeten in einem gemeinsamen Pilotprojekt die Nutzung des Wassers als Heizung für den Boden. Die Kosten würden geteilt, sagte RWE-Projektleiter Manuel Endenich.
Hofverkauf startet: So viel kostet der Spargel
An diesem Wochenende werde er mit dem Hofverkauf starten, sagte der Landwirt. Die Spargelnachfrage sei gerade in der Anfangszeit groß. Er rechne mit Preisen von in der Spitze 16 bis 18 Euro pro Kilogramm. (dpa)