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Greta (†3) aus Viersen überlebte nichtErzieherin drückte Kindern immer wieder Luft ab

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Stofftiere und Bilder liegen am 24. Mai vor der Viersener Kita, in der die kleine Greta von ihrer Erzieherin umgebracht worden sein soll.

von Béla Csányi (bc)

Viersen – Sie überwältigte mehrere unschuldige Kleinkinder während des Mittagsschlafs – und drückte deren Brustkorb bis zum Atemstillstand zusammen. Neun von Zehn Kinder überlebten die grausame Tat – die dreijährige Greta aus Viersen musste jedoch sterben.

  • 25-jährige Erzieherin wegen Mord und neunfacher Misshandlung vor Gericht
  • Angeklagte drückte Brustkorb der Kinder gewaltsam bis zum Atemstillstand zusammen
  • Tod der dreijährigen Greta aus Viersen im Mai erschütterte ganz NRW

Nun steht die tatverdächtige Erzieherin wegen Mord und neunfacher Misshandlung vor Gericht.

Schreckliche Tat in NRW: Erzieherin stranguliert Kleinkinder in Kita

Laut Anklage hatte die 25-Jährige immer wieder ihr anvertrauten Kindern den Brustkorb fest zusammengepresst und sie damit in Lebensgefahr gebracht, wie das Landgericht Mönchengladbach am Mittwoch (21. Oktober) mitteilte. Die zuständige Kammer muss nun entscheiden, ob sie die Anklage zulässt.

Die Staatsanwaltschaft wirft der 25-Jährigen Mord und neunfache Misshandlung von Schutzbefohlenen vor. Die Frau sitzt seit Ende Mai in Untersuchungshaft.

Bei insgesamt zehn Fällen habe die Erzieherin eine solche Kraft aufgewendet, dass bei den Mädchen und Jungen „eine erhebliche Atemnot oder gar ein Atemstillstand“ eingetreten sei. Ihre Opfer liefen dabei teilweise blau an oder bluteten aus dem Mund.

Mai: Dreijährige Greta aus Viersen starb an Folgen des Angriffs

In neun Fällen überlebten die Kinder. Bei einer zehnten Tat im Frühjahr 2020 starb die dreijährige Greta der Anklage zufolge durch einen solchen Angriff.

Der behandelnde Arzt schöpfte Verdacht und fand Spuren, die auf Gewalteinwirkung hindeuteten. So kam der Fall ins Rollen.

Kita-Mord in Viersen: Erzieherin schweigt weiter zum Tod der kleinen Greta

Bereits seit Ende Mai sitzt die Beschuldigte in Untersuchungshaft. Sie war sechs Wochen nach der Tat festgenommen worden, schweigt seitdem aber zu den Vorwürfen. Bei den Ermittlungen kam heraus, dass sie auch an vorigen Arbeitsplätzen Kinder attackiert haben soll. In Krefeld, Kempen und Tönisvorst ergaben sich ebenfalls Fälle, in denen die Kleinen Atemwegsprobleme bekamen und teils leblos waren.

Auch die junge Greta war am 21. April von einem Notarzt wegen Atemstillstands aus dem Viersener Kindergarten ins Krankenhaus gebracht worden. Sie kam nicht mehr zu Bewusstsein und starb Anfang Mai. Anders als in den vorigen Fällen schöpfte diesmal ein Arzt Verdacht. Nachdem bei einer Untersuchung Spuren von Gewalteinwirkung gefunden wurden, nahmen die Ermittlungen Fahrt auf.

Die inzwischen angeklagte Erzieherin wurde zunächst noch als Zeugin befragt, da sie sich zum Zeitpunkt des Vorfalls allein mit dem Kind in den Räumlichkeiten der Kita aufgehalten hatte. Sie stritt eine Beteiligung mit dem Vorfall ab, geriet aber unter Verdacht, nachdem die weiteren Notarzteinsätze aus ihren vorigen Kitas am Niederrhein ans Licht kamen.

Angeklagte in Kita-Mord fiel als Erzieherin in mehreren Einrichtungen durch

Die Erzieherin hatte nach einem Bericht des NRW-Justizministeriums in allen Kitas erhebliche Probleme. Der Arbeitsvertrag in der Einrichtung in Kempen sei wegen „fehlender fachlicher Kompetenz und Engagement“ nicht verlängert worden, in Tönisvorst sei ihr nach der Probezeit gekündigt worden.

An ihrer letzten Arbeitsstelle in Viersen sei sie mit einer Kündigung einem vorzeitigen Ende ihres Arbeitsverhältnisses zuvorgekommen.

In Krefeld, wo sie ein Jahr lang bis Sommer 2018 gearbeitet hatte, soll es vier Vorfälle gegeben haben, bei denen ein Kind Atemprobleme hatte oder leblos war, auch bei den nächsten Arbeitsstellen in Kempen und Tönisvorst gab es solche Auffälligkeiten. Keiner der Träger hatte das zuständige Landesjugendamt darüber informiert.

Erzieherin soll schlafendes Kind bei Kita-Mord in Viersen stranguliert haben

Zum Stand der Ermittlungen hatte es im Juni geheißen, es sei davon auszugehen, dass die Erzieherin das schlafende Kind stranguliert habe, die Atemwege verschlossen oder den Brustkorb komprimiert habe, um das Kind zu ersticken.

Das Landgericht Mönchengladbach bestätigte am Mittwoch, dass die Anklage gegen die Frau eingegangen sei. Sie sei der Angeschuldigten aber noch nicht zugestellt worden. (dpa/bc)