Eine rollende Zeitbombe haben Polizisten und Polizistinnen am Donnerstag (9. Oktober) in Herne aus dem Verkehr gezogen. Der Kleintransporter, den die Einsatzkräfte an der Holsterhauser Straße stoppten, hatte mehr Mängel als ein alter Koffer.

Die Polizisten und Polizistinnen des Verkehrsdienstes wurden auf den Transporter aufmerksam, aber nicht wegen seines „nostalgischen Charmes“, wie die Polizei Bochum in ihrer Mitteilung witzelte. Vielmehr stach die schier endlose Mängelliste ins Auge, „die so lang war, dass sogar der TÜV 'neidisch' werden könnte“.

Falsch eingebaute Bremsen und blanke Reifen

Bei der genauen Kontrolle staunten die Beamten und Beamtinnen nicht schlecht: Der linke Außenspiegel war eher Deko als funktional, da der bei diesem Fahrzeug obligatorische Blinker fehlte. Der vordere rechte Reifen ließ bereits sein Trägermaterial in der Sonne blitzen.

Besonders haarsträubend war der Zustand der Bremsen. „Die Bremsscheibe hinten glänzte zwar wie ein Neuteil, doch die Rillen und Riefen verrieten: Hier wurde wohl falsch herum gebremst. Ist klar, wenn die Bremsbeläge falsch herum eingebaut wurden; halt Metall auf Metall“, so die Polizei.

Dazu passte auch das Cockpit: Die Kontrollleuchten für ABS, ESP, ASR und Airbag leuchteten wie ein Weihnachtsbaum.

Weiterfahrt undenkbar – Unternehmer muss Abtransport organisieren

Das bittere Fazit der Kontrolle: Insgesamt 32 Mängel. Der Transporter wurde als „verkehrsunsicher mit unmittelbarer Gefährdung“ eingestuft. Die Weiterfahrt war damit natürlich sofort beendet.

Der Unternehmer muss nun den Abtransport seines „Schmuckstücks“ selbst organisieren. Obendrauf gibt es eine ordentliche Anzeige. Die Polizei stellte klar, dass Fahrzeuge mit derart gravierenden Mängeln eine Gefahr für alle sind und konsequent aus dem Verkehr gezogen werden. (red)