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Tamme Hanken IslandsWestfälin Susanne als „Knochenknackerin“ im Land der Trolle

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Das tut gut! Knochenbrecherin Susanne Braun bei ihrer chiropraktischen Behandlung eines Island-Pferdes. Die selbstgebaute Kiste ist mittlerweile übrigens schon 15 Jahre alt und bei jedem Termin mit dabei.

Reykjavík – Sie lebt den Traum von Tausenden pferdebegeisterter Mädchen: Tierärztin werden, eigene Pferde züchten – und das an einem der schönsten Fleckchen auf der Erde: Auf Island. Tja, und dass Susanne Braun sogar ihre große Liebe in das Land der Elfen und Trolle locken konnte, klingt fast wie die Geschichte aus einem „Wendy“-Pferderoman – aber sie ist wahr.

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Endlose Weite und grenzenloses Glück. Die Westfälin Susanne Braun zog nach Island. In dem Buch „Die Insel der wilden Träume“ (Eden Books, 16,95 Euro) beschreibt sie ihren schönen, aber anstrengenden Alltag.  

Mit vier Jahren saß Susanne Braun das erste Mal auf einem Shetlandpony, mit zwölf Jahren bekam das Mädchen aus Hamm sein erstes Islandpferd „Torfi“. Zu ihrem 18. Geburtstag schenkten ihr ihre Eltern die erste Reise nach Island. Irgendwie logisch, dass diese pferdeverrückte Westfälin Tiermedizin studierte, oder?

Susanne Braun zog es nach Island

Doch den Job hatte sie sich anders vorgestellt, zumindest in Deutschland. „Ich war das Leben und Arbeiten als Tierärztin – so, wie ich es in Deutschland kennengelernt hatte – schon nach ein paar Jahren ziemlich leid. Als junge Angestellte verdient man nicht viel, der Stresslevel ist hoch“, schildert sie in ihrem Buch den Alltag.

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Ein Anblick, den man niemals vergisst. Das Nordlicht (Aurora borealis) ist in Island meist grün, hier aufgenommen in Seltjarnarnes bei Reykjavík.

Nachdem ein alter Freund auf Island sie gebeten hatte, bei einer Bauchhöhlen-OP zu assistieren, reifte in ihr der Plan: „Das könnte genau die Herausforderung sein, die ich suche.“

Marotten der Isländer muss man kennen

Susanne beherrschte die Sprache schon ganz gut, sie freute sich auf Ausritte auf Lava-Stränden, Nordlichter und Geysire, doch an einige Eigenheiten des eigenwilligen Völkchens musste sie sich schon gewöhnen. In ihrer ersten Wohnung zum Beispiel spazierten die Vermieter ungefragt ein und aus, dafür hatte die Tierärztin Familienanschluss und bekam abends eine warme Mahlzeit.

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Unter dem 66 Meter hohen Wasserfall Seljalandfoss im Süden Islands befindet sich der Sage nach ein Schatz. Man kann auch hinter den Wasserfall gehen.  

„Der Isländer verwendet alle Teile eines Tieres und zu allem gibt es braune Soße – dafür gibt es extra Soßenfarbe“, schmunzelt sie. Und: „Wenn ein Isländer sagt, er erledige dies und das, dann heißt das noch lange nicht, dass er es auch in die Tat umsetzt. Vor allem, wenn er meint, noch viel Zeit zu haben.“ Das erlebte sie oft genug am eigenen Leib.

Auf Island hilft man sich gegenseitig

Aber auch das genaue Gegenteil: Bei guten Ideen wird nicht lange gefackelt. Man kennt sich, man hilft sich. Ein Anruf genügt. Bloß nichts kompliziert angehen. Als sie genug Geld gespart hatte und zufällig auf ihr Traumhaus mit Blick aufs Meer stieß, händigte der Makler ihr einfach den Schlüssel aus. Sie solle es sich ruhig allein anschauen.

Nachdem die ausgebildete Chiropraktikerin dem ersten Pferd die Knochen wieder eingerenkt hatte, war „Susi“ plötzlich so eine Art „Tamme Hanken“ im Land der wilden Pferde. Sie hält Vorträge und betreut sogar die isländische Equipe bei Weltmeisterschaften. Liebevoll nennen die Isländer die Deutsche „Knochenknackerin“.

Susanne Braun erfüllt sich Traum einer eigene Pferdezucht

Schließlich erfüllt sich Susanne noch einen weiteren Traum, wird Pferdezüchterin. „Es gibt genügend Platz auf der Insel, auf der auf einem Quadratkilometer nur etwa dreieinhalb Menschen wohnen.“ Ein Leben nur für Vierbeiner also? Von wegen!

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Die Liebe gewinnt: Kolja zog zu Susanne nach Island.

Als sie es am wenigsten erwartete – bei einem Deutschlandurlaub auf Juist – meldete sich nach 24 Jahren ein Freund aus Kindertagen. Aus einem Strandspaziergang wurde schnell mehr. Der Zimmermann verkaufte sein Hab und Gut und zog zu ihr. Ein Wagnis, so ganz ohne Job? Nix da. Einen Tag nach seiner Ankunft hatte er seinen Arbeitsvertrag in der Tasche – bei Gisli, dessen Pferd Susannes erster Patient auf der Insel war.