Erst wurden die Mieter rausgeworfen, jetzt verrotten die Millionen-Häuser: Es ist ein Skandal, der Steuerzahler fassungslos macht.
Skandal in NRWMillionen für „Geisterhäuser“

Copyright: SteuerzahlerNRW
Diese Häuserzeile in Selm verkommt zum Lost Place.
Was für eine unfassbare Geldverschwendung! Mitten in der NRW-Stadt Selm gammelt eine ganze Häuserzeile vor sich hin und wird zu einem sogenannten „Lost Place“. Das Schlimmste daran: Die Stadt hat Millionen von Steuergeldern für die Immobilien bezahlt, nur um sie dann leer stehen zu lassen.
Dieser Skandal ist so ungeheuerlich, dass er jetzt sogar im neuen Schwarzbuch 2025 des Bundes der Steuerzahler gelandet ist. Die Geschichte beginnt 2017 und 2018: Die Stadt Selm kauft die Häuserzeile – doch wofür eigentlich?
Erst hieß es, die Häuser würden für Flüchtlinge gebraucht. Später erklärte die Stadt dem Bund der Steuerzahler nur noch schwammig: „Der Ankauf erfolgte auch mit der langfristigen Intention, den Bereich zu überplanen.“ Konkrete Pläne? Gibt es bis heute nicht.
Die letzten Mieterinnen und Mieter mussten im Dezember 2021 ihre Koffer packen. Seitdem? Geister-Stimmung! Statt Mieteinnahmen gibt es für die Stadt nur noch Kosten für Instandhaltung. Die Gebäude verrotten zusehends – ein Trauerspiel auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger.
Stadt gibt für die Häuser Millionen aus
Und dann der Preis-Hammer! Lange hielt die Stadt die Kosten geheim, bis ein Mitglied des Rates die Bombe platzen ließ: 4,2 Millionen Euro! Gekauft, ohne auch nur ein einziges Wertgutachten einzuholen. Die Begründung der Stadt ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.

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Geschäftsräume, die sich in den Häusern befinden, sind längst verlassen und gammeln ebenfalls vor sich hin.
Man habe sich einfach auf die Preisvorstellungen der Verkäuferinnen und Verkäufer eingelassen. Ein Gutachten hätte „nur Kosten verursacht“, da die Eigentümerinnen und Eigentümer sowieso nicht für weniger verkauft hätten.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer blitzte 2020 auf: Ein Projektentwickler sollte die Grundstücke neu bebauen. Doch auch dieser Plan zerplatzte wie eine Seifenblase. Der Entwickler kündigte den Vertrag, noch bevor der erste Bagger rollte. Warum? Wieder einmal: großes Schweigen im Rathaus.
Das Fazit des Bundes der Steuerzahler ist vernichtend: „Der Kauf einer Häuserzeile ohne klaren Grund zu einem Preis, der den objektiven Wert ignoriert und ausschließlich die Interessen der Verkäuferinnen und Verkäufer berücksichtigt, ist verantwortungslos“, so die Kritik. Ein teurer Spuk, für den die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in Selm die Rechnung zahlen. (red)