Schock-Zahlen in SiegenZahl der verletzten Kinder explodiert – Polizei mit dringendem Appell

Polizist erklärt Kindern das richtige Verhalten am Zebrastreifen.

Die Polizei führt ein Fußgängertraining mit Vorschulkindern durch, um die Unfallzahlen zu senken.

Die Zahl der verletzten Kinder im Straßenverkehr in Siegen-Wittgenstein ist 2024 um 74% gestiegen. Die Polizei reagiert mit speziellem Training.

Die Unfallbilanz für das Jahr 2024 in Siegen-Wittgenstein ist alarmierend: Die Zahl der verletzten Kinder ist um 74 Prozent gestiegen. 99 Kinder wurden verletzt, 29 davon als Fußgänger und Fußgängerinnen.

Polizei schult die Jüngsten im Straßenverkehr

Als Reaktion darauf intensiviert die Polizei das Fußgängertraining für die jüngsten Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen. Am Freitag (18. Juli) fand eine solche Schulung mit den Vorschulkindern des Kindergartens in Krombach statt.

Den Kindern wird beigebracht: „Stopp am Stoppstein, umsehen (mindestens 2x in jede Richtung), geradeaus und zügig die Straße überqueren.“

Besonderes Augenmerk liegt auf dem Zebrastreifen. Hier sollen die Kinder stehenbleiben und sich vergewissern, dass das Auto wirklich hält. „Steht der Reifen, steht das Auto“, lautet eine der Eselsbrücken.

Dringender Appell an Autofahrer und Autofahrerinnen

„Nehmen Sie Rücksicht auf die Jüngsten im Straßenverkehr und fahren Sie vorausschauend und defensiv“, appellieren die Verkehrssicherheitsberater und Verkehrssicherheitsberaterinnen.

Ein besonderes Problem sei das sogenannte „Schenken“ des Vorrangs. Autofahrer und Autofahrerinnen, die langsam an einen Zebrastreifen heranrollen, um Kinder vorzulassen, können diese überfordern. „Wir hatten Unfälle, bei denen dieses Hin und Her dazu führte, dass sich das Kind plötzlich traute, während die Erwachsenen Gas gaben, da das Kind 'offensichtlich doch nicht' herüber gehen wollte“, warnt die Polizei.

Die Empfehlung lautet daher: „Bleiben Sie normal stehen, nehmen Sie Sichtkontakt zu dem Kind auf und geben Sie dem Kind Zeit, die Situation einzuschätzen und in Ruhe rüberzugehen.“

Auch an die Erziehungsberechtigten gibt es einen Ratschlag: „Seien Sie Vorbild. Führen Sie die Kinder langsam an den Straßenverkehr heran und begleiten Sie die Kleinen.“

Gemeinsam mit allen Beteiligten wollen es die Polizistinnen und Polizisten schaffen, die Anzahl der verletzten Kinder im Straßenverkehr wieder deutlich zu minimieren. (red)