Schock-Bilanz bei Lkw-KontrollePolizei zieht „rollende Zeitbomben“ aus dem Verkehr

Ein Polizist führt eine Kontrolle an einem Lkw durch.

Bei einer Großkontrolle im Kreis Unna zog die Polizei zahlreiche verkehrsunsichere Lkw aus dem Verkehr.

Bei einer Lkw-Großkontrolle im Kreis Unna hat die Polizei erschreckende Entdeckungen gemacht. Jeder zweite Lkw wurde beanstandet.

Die Polizei im Kreis Unna hat am Freitag (8. August) bei einem landesweiten Kontrolltag den gewerblichen Güterverkehr ins Visier genommen – mit erschreckendem Ergebnis. Auf der B 233 in Fröndenberg wurden zwischen 08.00 Uhr und 16.00 Uhr insgesamt 42 Lkw kontrolliert, bei 22 davon gab es teils massive Beanstandungen.

Die Liste der Verstöße ist lang: Gegen 14 Fahrer und Fahrerinnen laufen nun Verfahren wegen Verstößen gegen das Fahrpersonalgesetz. Hinzu kommen Anzeigen wegen zu hoher Geschwindigkeit, fehlender Ladungssicherung und neun Anzeigen wegen technischer Mängel. Siebenmal wurden Bußgelder fällig, weil Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten wurden. In fünf Fällen wurde die Weiterfahrt direkt untersagt.

Horror-Lkw mit durchgerosteter Karosserie und defekter Bremse

Besonders schockierend war der Zustand einiger Fahrzeuge. Bei einem Lkw war die Karosserie durchgerostet, die Windschutzscheibe und vier Reifen hatten Risse und eine Bremse war komplett ohne Funktion. Eine tickende Zeitbombe auf Rädern.

Die Polizisten und Polizistinnen stoppten zudem einen Lkw, der einen Anhänger mit nicht angeschlossenen Bremsen zog. Ein anderer Fahrer wurde mit einer verbotenen Warnapp für Blitzer erwischt. Zwei weitere Lkw hatten illegale Antennen angebaut, die vor Ort demontiert werden mussten.

Die Polizei NRW kündigte an, solche Verstöße weiterhin mit einer Null-Toleranz-Strategie zu verfolgen. „Übermüdung sowie Nichteinhaltung der Lenk- und Ruhezeiten, falsch bzw. schlecht gesicherte Ladung und manipulierte Assistenzsysteme können Menschenleben kosten!“, warnte die Behörde. Ziel der Kontrollen ist es, schwere Unfälle mit Lkw-Beteiligung zu verhindern und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu erhöhen. (red)