Rund tausend Jobs betroffenRunners Point schließt alle Filialen in Deutschland

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Unser Symbolfoto vom 17. November 2018 zeigt einen Jogger am Decksteiner Weiher. Der Laufartikel-Spezialist Runners Point schließt nach Medieninformationen alle deutschen Filialen.

von Mirko Wirch (wir)

Recklinghausen – Die Stadt Recklinghausen hat es bestätigt: „Runners Point“, Händler von Sportartikeln und Laufschuhen, schließt all seine deutschen Filialen.

  • Marke Runners Point wird komplett aufgegeben
  • Runners Point 1984 von der Warenhauskette „Karstadt“ gegründet
  • Marke gehört seit 2013 zum US-Unternehmen „Foot Locker“

„Die Marke Runners Point wird komplett aufgegeben, alle Filialen sollen geschlossen werden. Sämtliche Aktivitäten werden in die Niederlande verlegt“, teilte die Stadt am Montag mit. In Recklinghausen sitzt die Zentrale des Filialisten mit ihren 170 Beschäftigten. Zuvor hatte der WDR berichtet. 

Runners Point: 73 Filialen in Deutschland

Im Internet listet Runners Point 73 Filialen in Deutschland auf, vor allem in den alten Bundesländern und in Berlin. Das Unternehmen, eine Tochterfirma der US-Gesellschaft Foot Locker, war am Montag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Geschäftsleitung habe den Bürgermeister telefonisch informiert, so die Stadt weiter. Rechtsanwalt Jürgen Graser, der in Recklinghausen zwei Runners-Point-Betriebsräte vertritt, schätzt die Zahl der in den Filialen betroffenen Mitarbeiter auf rund 700. „Wir rechnen damit, was die Stores betrifft, dass die Tätigkeit sobald wie möglich eingestellt wird“, sagte er der dpa.

Laut WDR hat das Unternehmen diesen Beschluss seinen Mitarbeitern auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt.

Marke soll komplett eingestellt werden 

Grund für diesen Schritt soll die Entscheidung des Mutterkonzerns sein, die Marke „Runners Point“ komplett vom Markt zu nehmen. Man wolle stattdessen in Zukunft auf die Marken „Foot Locker“ und „Sidestep“ setzen.

Über die Gründe für diesen Entscheid ist nichts weiter bekannt.

Betriebsrat kündet rechtliche Schritte an

Als Reaktion auf diese Entscheidung schaltete der Betriebsrat von „Runners Point“ einen Anwalt ein. Ziel sei es, mit der Unternehmensleitung über eine mögliche Fortsetzung des Betriebs zu verhandeln.

Sollte dieses Vorhaben scheitern, soll für die betroffenen Mitarbeiter über ein Sozialplan sowie einen Interessensausgleich verhandelt werden, heisst es laut WDR weiter.

Einst Tochtergesellschaft von „Karstadt“

„Runners Point“ wurde 1984 von der Warenhauskette „Karstadt“ gegründet und gehört seit 2013 zum US-Unternehmen „Foot Locker“.

Laut Graser sollen die Filialen der Foot-Locker-Tochter Sidestep erhalten bleiben und künftig von der Foot-Locker-Europa-Zentrale in den Niederlanden aus geleitet werden. In Sidestep-Läden werden Bekleidung und Schuhe verkauft.

Laut Foot-Locker-Geschäftsbericht gibt es 77 Sidestep-Läden in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz. Der Fachanwalt für Arbeitsrecht hofft, dass es noch Alternativen für Foot Locker gibt. (mir/WDR)