„Das ist nicht normal“Auto gegen Fahrrad – vier Hubbel sorgen für Riesenzoff

Bodenschweller auf der Siegesstraße in Bornheim-Roisdorf sorgen für Ärger.

Der Hubbel-Irrsinn von Bornheim. Anwohner und Anwohnerinnen der Siegesstraße in Bornheim-Roisdorf sind auf dem Baum.

In Bornheim-Roisdorf wurden mehrere Bodenschweller installiert, die für jede Menge Ärger sorgen. Anwohner und Anwohnerinnen beschweren sich.

von Oliver Meyer (mey)

Die Anwohner und Anwohnerinnen der Siegesstraße in Roisdorf sind auf dem Baum. Eine Baumaßnahme der Stadt im Rhein-Sieg-Kreis soll völlig eskaliert sein.

Dort wurden für die dortige Rad-Pendlerroute vier Bodenschweller installiert, die Fahrbahn angehoben und so für weitere Hubbel gesorgt, die die Autos durchschütteln.

Bornheim-Roisdorf: Massive Schweller auf der Straße

Nein, die Anwohner und Anwohnerinnen der Siegesstraße haben nichts gegen Radfahrende, sie selbst bewegen sich viel mit dem Zweirad durch Bornheim. Aber was nun vor ihrer Tür passiert ist, scheint in der Tat grotesk.

Philipp Müller (36) kann sich nur noch an die Stirn fassen. „Da kreuzt ein Radweg die Straße, soweit alles klar. Aber die Autofahrenden haben an dieser Stelle laut Beschilderung Vorfahrt, werden aber mit zwei massiven Schwellern und der Anhebung der Fahrbahn mit einem entsprechenden Absatz gezwungen, statt 30 nur noch im Schritttempo zu fahren. Dabei wären die Radfahrenden verpflichtet, sich entsprechend achtsam zu bewegen.“

Und da liegt er richtig. Denn auf dem Radweg, der auf die Siegesstraße zuführt, steht ein großes Straßenschild „Vorfahrt gewähren“.

„Wenn man hier als Anwohner oder Anwohnerin drei, vier Mal täglich mit dem Auto rein und raus muss, wird man jedes Mal dermaßen durchgeschüttelt, das ist nicht normal“, schimpft Anwohnerin Ingrid Schreiber. „Hätte es nicht ein Schweller getan?“, fragt sie.

„Offenbar war nie einer der Damen und Herren aus der Politik hier“

Zu allem Überfluss ist die Fahrbahn an der Stelle auch verengt, da ist das Tempo-30-Schild kurz zuvor ein Witz. An der Stelle kann niemand 30 fahren, zumal man meist Gegenverkehr hat, erklärt Schreiber.

Die Baumaßnahme war natürlich ordentlich von der Stadt ausgewiesen und im Rat genehmigt worden. Aber: „Offenbar war nie einer der Damen und Herren aus der Politik hier und hat sich diesen Unsinn angesehen“, so Phillip Müller weiter.

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Ihm stimmen weitere Anwohner und Anwohnerinnen zu, die aber anonym bleiben wollen.

„100 Meter hinter der Maßnahme ist auch die Feuerwehr. Die brauchen im Notfall viel zu lange, um diese Stelle zu passieren. Denn einfach schnell drüber geht nicht, selbst wenn kein Gegenverkehr kommt“, geben sie zu bedenken.

Was die Leute besonders wütend macht: „Man findet vor keinem einzigen Kindergarten oder keiner Schule in Bornheim so eine Absicherung. Da wird für 15 Radfahrende, die den Weg hier täglich nutzen, ein straßenbauliches Spektakel veranstaltet, das seinesgleichen sucht. Alles nur, weil die Stadt Bornheim rücksichtlos auf der Welle der ideologisch gelenkten Verkehrspolitik mitreiten will. So entzweit man Radfahrende und Autofahrende immer mehr, statt sie zusammenzubringen“, erklären sie. Dass die Maßnahme wieder entschärft wird, daran glaubt niemand.