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Prozess mit „grünem Daumen“Gärtner im Glück – aber wo ist sündhaft teurer Baum hin?

Das undatierte Foto zeigt eine Beeren-Eibe, mit wissenschaftlichem Namen Taxus baccata.

Eine wildgewachsene Eibe. So ein Baum mit Formschnitt ist verschwunden – und wurde zum Gegenstand eines Gerichtsprozesses.

In Neuss wurde vor dem Landgericht der Fall eines des Diebstahl beschuldigten Gärtners verhandelt – ein botanisches Rätsel vermochte der Richter allerdings nicht zu lösen. 

von Barbara Kirchner (kir)

Ein über die über die Grenzen von Meerbusch hinaus bekanntes  Gartencenter ist auf hochwertige größere Bäume spezialisiert. Und genau so einer verschwand spurlos aus dem Familienbetrieb.

Deshalb stand ein ehemaliger Mitarbeiter jetzt vor Gericht. Er soll die Spalier-Eibe im Wert von 1650 Euro im Garten des Bruders untergebracht haben.

Neusser Landgericht: Prozess um verschwundene Eibe

Das Neusser Amtsgericht wollte Gärtner Marc T. für den Diebstahl des Baums sogar für sechs Monate ins Gefängnis stecken. Doch dagegen wehrte sich der Familienvater vor dem Landgericht.

Im Juli 2019 erhielt Marc T. gemeinsam mit einem Kollegen den Auftrag, drei Spalier-Eiben in einen privaten Garten zu pflanzen. Vor Ort stellte man fest, dass nur zwei Eiben gebraucht wurden. Den dritten Baum nahm man wieder mit. Drei Monate danach erschien der Junior-Chef des Gärtnerei bei der Polizei und verdächtigte seinen Angestellten, den Baum und Werkzeuge geklaut zu haben.

Bei einer Durchsuchung aber fand man keine Werkzeuge. Dieser Vorwurf war also vom Tisch. Blieb die Spalier-Eibe. Die ehemaligen Kollegen vom Marc T. wussten, dass dessen Familie einen eigenen Garten besitzt. Über ein zwei Meter hohes Tor schoss man blind Fotos. Und hinter einem Baum soll die geklaute Eibe in einem Topf versteckt worden sein.

Neuss: Kleine Botanikstunde vor dem Landgericht wegen einer Eibe

Zeugen, von Beruf alle Gärtner, begutachteten die Aufnahmen. Und dann gab es eine kurze Pflanzenkunde vor Gericht. Die Spalier-Eibe hat nämlich einen hohen Wiedererkennungswert. Sie wird angeliefert aus Italien in einem typischen Topf. Um eine Stammhöhe von zwei Metern und eine Stammdicke von 20 Zentimetern zu erreichen wird das Bäumchen 15 Jahre gepflegt und immer wieder scharf in Form geschnitten. Eine Kastenform.

Der fotografierte Baum war zwar auf den Aufnahmen kaum zu erkennen, aber eine Kastenform hatte er eindeutig nicht. Selbst der Chef des Gartencenter bezweifelte, dass es sich um seinen Baum handelte. Deshalb wurde Marc T. am Ende frei gesprochen. Es sei nicht aufgeklärt, wann der Baum verschwunden war und wer ihn geklaut hat. Das Rätsel um die Spalier-Eibe bleibt also ungelöst.