NRW-WahlSPD träumt trotz historischer Schlappe von Regierung, Spahn spricht von Schock

Jens Spahn (CDU) sieht den amtierenden NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst als klaren Wahlsieger und attestiert der SPD einen Schock angesichts der historischen Schlappe.

Jens Spahn (CDU), hier nach der Wahl in Schleswig-Holstein am 8. Mai 2022,  sieht den amtierenden NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst als klaren Wahlsieger und attestiert der SPD einen Schock angesichts der historischen Schlappe.

Nordrhein-Westfalen hat gewählt. Die SPD und die FDP werden nach den vorläufigen Ergebnissen ihre Wunden lecken.

Jubel bei der CDU und den Grünen, betretene Gesichter bei der SPD und der FDP. Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022 hat eindeutige Sieger und Gewinner – doch wer wird das bevölkerungsreichste Bundesland künftig regieren?

Darüber sind sich CDU in Person von Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41) und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (32) uneins. Unmittelbar nach den ersten Hochrechnungen gaben sich beide spitzzüngig.

Reaktionen auf Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022

Während Jens Spahn die CDU als klare Siegerpartei sah und sich den Seitenhieb auf das historisch schlechteste Ergebnis der SPD in NRW nicht verkneifen konnte, glaubt Kevin Kühnert weiter daran, dass die SPD die künftige Regierung stellen könne.

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Kühnert warf der CDU vor, auf Kosten des Koalitionspartners FDP Wahlkampf gemacht zu haben. Die FDP muss aktuell um den Einzug in den Landtag zittern. Das Ergebnis sei, so Kühnert, dass Schwarz-Gelb von den Menschen abgewählt wurde. „Rot-Grün war die Lieblingskoalition der Menschen in NRW. Wenn es die Möglichkeit dafür gibt, wird sondiert“, kündigt er Gespräche an.

Jens Spahn konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen: „Ich schreibe die Verrenkungen von Herrn Kühnert dem Schock zu, den er nach den Hochrechnungen hat.“

Tatsächlich aber dürfte es zu einem heftigen Ringen um die Macht kommen. Der Preis, den Wüst oder womöglich sein SPD-Herausforderer Thomas Kutschaty den Grünen für eine Koalitionsbeteiligung wird zahlen müssen, wird hoch sein.

Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022: Lauterbach hofft auf Rot-Grün

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sprach von einem enttäuschenden Wahlergebnis, will die Hoffnung auf eine rot-grüne Koalition in NRW aber ebenfalls nicht aufgeben. „Es wäre schön, wenn es am Ende für eine progressive Mehrheit reichen würde“, sagte Lauterbach.

Allerdings, so räumte er unumwunden ein, müsse zunächst die Partei die Gespräche führen, die die Wahl gewonnen habe. „Ich halte es für vermessen, wenn wir darüber spekulieren, wo kommen wir noch ins Spiel“, so der Bundesgesundheitsminister.

Es sei nicht der Moment zu spekulieren. „Wir haben diese Wahl verloren, da müssen erst CDU und Grüne sprechen“, sagte Karl Lauterbach. (susa)