Osterferien vorbeiWie es für NRW-Schüler ab heute weitergeht – jede Menge Kritik

NRW Ostferien vorbei Distanzunterricht

Fast alle Schüler in NRW, hier eine Schule in Oberhausen, müssen nach den Osterferien wieder zu Hause lernen.

Düsseldorf – Nach den Ferien müssen fast alle Schüler in NRW wieder zu Hause lernen - wegen der Corona-Lage hat das Schulministerium Distanzunterricht angeordnet. Kita-Kinder dagegen dürfen gemeinsam spielen und sollen künftig zweimal pro Woche getestet werden.

  • Schulen in NRW starten nach den Osterferien
  • Viel Kritik an kurzfristiger Planänderung
  • Distanzunterricht an Schulen in NRW

Osterferien vorbei: So geht es für Schulen in NRW weiter

Die Osterferien sind zu Ende - doch die Schulen in Nordrhein-Westfalen werden am Montag trotzdem überwiegend leer bleiben. Für alle Schüler - außer den Abschlussklassen - ist zumindest für diese Woche wieder Homeschooling angesagt.

ministerin Gebauer pk

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer bei einer Pressekonferenz am 10. Februar 2021 in Düsseldorf.

Als Grund hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) das „diffuse Infektionsgeschehen“ genannt, das eine Anpassung des Schulbetriebs erfordere. Die Kitas bleiben im eingeschränkten Regelbetrieb mit reduzierter Wochenstundenzahl geöffnet.

Schule in NRW: Kurzfristige Planänderung sorgt für Kritik

Schulleiter, Lehrer, Schüler und Eltern waren mit der Erwartung in die Osterferien gegangen, dass es danach mit dem Wechselmodell aus Distanz- und Präsenzunterricht weitergehen solle - so hatte es Gebauer damals angekündigt.

Die am vergangenen Donnerstag (8. April) von Schulministerin Yvonne Gebauer kurzfristig mitgeteilte Planänderung für Schulen in NRW hatte viel Kritik und enttäuschte Reaktionen ausgelöst.

„Wir alle hätten uns sehr gewünscht, die Kinder nach den Ferien wieder ‚live‘ zu sehen, leider ist es wieder einmal anders“, schrieb etwa eine Kölner Grundschulleiterin in einer Rundmail an die Eltern.

Schule in NRW: Distanzunterricht „ein echter Dämpfer“ für Kinder

Die Landeselternschaft der Gymnasien meinte, für die Kinder sei die Nachricht vom Distanzunterricht „ein echter Dämpfer“, denn bei vielen sei die Luft raus und die Motivation am Boden. Das einzig Positive sei, dass die Abiturienten wie geplant ihre Prüfungen ablegen könnten.

SPD-Landtagsfraktionsvize Jochen Ott sprach von einer nicht nachvollziehbaren „plötzlichen Kehrtwende der Schulministerin“ und vermutet den Grund dafür „in den mangelnden Vorbereitungen für die Testungen an den Schulen“. Das Schulministerium hatte dies zurückgewiesen.

NRW: Schüler müssen Corona-Selbsttest machen

Nach Beschluss der Landesregierung müssen alle Schüler zwei Mal pro Woche einen Corona-Selbsttest machen. „Schüler, die der Testpflicht nicht nachkommen, können nicht am Präsenzunterricht teilnehmen.“ Die Testpflicht gilt nach Ministeriumsangaben auch für die Schüler, die ab Montag in die Notbetreuung kommen.

NRW Schüler Corona Tests

Alle Schüler in NRW, hier in Bergisch Gladbach, müssen nach Beschluss der Landesregierung zwei Mal pro Woche einen Corona-Selbsttest machen.

In der erst am Wochenende veröffentlichten entsprechenden Verordnung gibt es eine Ausnahme für Prüflinge: Die können auch ohne Selbsttest in die Schule kommen, werden dann von den getesteten Mitschülern separiert.

Kritik an Test-Strategie an Schulen in NRW

Dass die Verordnung weiterhin vorsieht, dass die Lehrer die Aufsicht bei den Selbsttests der Schüler haben, sorgt für Kritik der Erziehungs-Gewerkschaft GEW. „Wir sind für eine Testpflicht - aber so nicht“, betonte die Landesvorsitzende Maike Finnern. Geschultes Personal solle die Tests vornehmen, die Lehrer weiterführender Schulen in der Impfpriorität endlich nach vorne gezogen werden.

NRW: Corona-Selbsttests in Kitas

In den Kitas gibt es derweil erstmals auch für die Kinder zweimal wöchentlich kostenlose Selbsttests, die aber freiwillig sind und von den Eltern zu Hause durchgeführt werden können.

Nach Angaben von Familienminister Joachim Stamp (FDP) handelt es sich dabei um handelsübliche Stäbchen-Tests, die nur in den vorderen Bereich der Nase eingeführt werden.

Köln, Düren und Solingen setzen auf Lolli-Tests

In einigen Kommunen wie Köln, Düren und Solingen sollen jedoch sogenannte Lolli-PCR-Tests angewendet werden. Bei der von der Kölner Uniklinik entwickelten Testmethode lutschen die Kinder 30 Minuten an einem Abstrichstäbchen.

Diese kommen dann in ein gemeinsames Behältnis und werden als „Pool“ untersucht - eine Auswertung der Einzelproben ist dann nur bei einem positiven Befund des Pools erforderlich. (dpa)