In NRW hat am Samstag für viele Menschen spürbar die Erde gewackelt: Es war das stärkste Beben seit Jahren.
„Zwei kurze Stöße“Plötzlich wackelt in NRW die Erde: Stärkstes Beben seit Jahren
Erdbeben in der Eifel: Am Samstagnachmittag wackelte für viele Menschen dort spürbar die Erde. Der Geologische Dienst NRW registrierte um 17.53 Uhr ein Beben in einer Tiefe von über zehn Kilometern.
Zunächst wurde die Magnitude in ersten automatisierten Meldungen mit der Stärke 3,0 angegeben, später wurde der Wert dann nach einer manuellen Auswertung auf 2,8 korrigiert.
Beben in NRW: Epizentrum lag bei Schleiden
Das Epizentrum lag den Daten des Geologischen Dienstes zufolge in Harperscheid, ein Stadtteil im Südwesten von Schleiden im Kreis Euskirchen, südöstlich von Aachen. Es war das stärkste Beben in der Region seit Anfang 2021, damals wackelte die Erde weiter im Norden, in Rott (Gemeinde Roetgen). Die Magnitude betrug damals 2,1 auf der Richterskala.
Laut der Facebookseite „Erdbeben in Deutschland“ wurde das Beben sowohl in Schleiden als auch in Monschau schwach verspürt. „Hab’s leicht wahrgenommen (Monschau Altstadt), ein Grollen war auch zu vernehmen“, schreibt ein Anwohner dort. „Ich habe es in Kesternich deutlich gemerkt“, schreibt eine Bewohnerin. „Deutlich wahrgenommen in Schleiden“, schreibt ein weiterer Anwohner. „In Simmerath zwei kurze Stöße deutlich zu spüren“, heißt es an anderer Stelle.
Weitere Menschen schreiben, bei ihnen hätten die Gläser geklirrt oder die Schränke hätten vibriert.
Erdbeben in NRW: Vulkane in der Eifel aktiver als lange gedacht
Vor allem in der Eifel sind immer wieder kleinere Beben zu spüren, unter der Erde brodelt es kräftig. Der Grund: ein nach wie vor aktives vulkanisches System. Ob und wann die Vulkane wieder ausbrechen können, untersuchen Forscherinnen und Forscher gerade, indem sie kaum spürbare Erdbeben in der Region messen.
Fest steht schon jetzt: Die Vulkane sind aktiver als die Wissenschaft lange glaubte. Das ergeben erste Daten des größten seismologischen Experimentes in der Eifel, das es in Deutschland je gab.
Vor einem Jahr haben Forschende des Deutschen Geoforschungszentrums Potsdam in der Vulkaneifel 350 Messstationen aufgestellt. Die Seismometer sollen leichte Erschütterungen der Erde messen, die 2013 zum ersten Mal erfasst wurden. Schwache, ungewöhnlich tiefe, niederfrequente Erdbeben (DLF abgekürzt, „Deep Low-Frequency“), welche mit der Bewegung von magmatischen Fluiden im oberen Mantel und der Unterkruste in Verbindung gebracht werden.