Kinder zählen zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Bei Kontrollen an Schulen und Kitas stellte die Polizei zahlreiche Verstöße fest – darunter ein Auto, das mit 68 km/h durch eine 30er-Zone raste.
Kreis RecklinghausenPolizei kontrolliert Verkehr an Schulen und Kitas – Erschreckende Ergebnisse

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Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen betont die Wichtigkeit der Verkehrssicherheit für Kinder im Rahmen der Aktion 'sicher.mobil.leben'
Die Polizei Recklinghausen hat am Dienstag (3. Juni 2025) großangelegte Verkehrskontrollen und Präventionsangebote im Umfeld von Schulen und Kindertagesstätten durchgeführt. Die Aktion fand in allen Städten des Kreises Recklinghausen sowie in Bottrop statt.
„Wir wollen nicht nur gegen Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmenden vorgehen, sondern auch sensibilisieren für die Gefahren, die man schnell übersieht. Gerade zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags haben es viele Menschen eilig und wollen ihre Kinder in die Betreuung bringen. Da bleibt - oft auch ohne Vorsatz, sondern aus Unbedachtheit - die Sicherheit manchmal auf der Strecke, beschreibt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen das Ziel der Aktion.
Kinder ohne Kindersitze auf der Rückbank
Bei den Kontrollen stellten die Beamtinnen und Beamten immer wieder fehlende oder falsche Rückhaltesysteme für Kinder fest. In einem Fall hielt die Polizei eine junge Fahrerin an, deren beide Kinder auf der Rückbank keine passenden Sitze hatten. Die Weiterfahrt wurde untersagt.
Den Polizistinnen und Polizisten war es wichtig, aufzuklären und die Gefahren zu erläutern statt nur zu ahnden. „Wir kontrollieren nicht, um Verkehrsteilnehmende zu drangsalieren, erklärt Polizeipräsidentin Zurhausen. „Wir wollen - im äußersten Fall - Leben von Kindern und Jugendlichen schützen, indem wir auf Gefahren hinweisen, die besonders für die Kleinsten im Straßenverkehr herrschen.
Mehr als 300 Geschwindigkeitsverstöße an einem Tag
Die Bilanz der Kontrollen ist erschreckend: Mehr als 300 Geschwindigkeitsverstöße wurden im Bereich von Schulen und Kindertagesstätten geahndet. Trauriger Spitzenreiter war ein PKW, der mit 68 km/h in einer 30er-Zone unterwegs war. Auch ein mit Kindern besetzter Schulbus fuhr mit 48 km/h durch einen Bereich, in dem Tempo 30 gilt.
„Die Zahlen zeigen, dass es weiterhin notwendig ist, zu kontrollieren und aufzuklären. Zwar hatten wir nur wenige Fahrende mit deutlicher Geschwindigkeitsüberschreitung, aber jeder Verstoß ist einer zu viel - besonders im Bereich von Schulen und Kindertagesstätten, bewertet Friederike Zurhausen den Einsatz. Die Polizeipräsidentin bekräftigt, dass auch künftig angekündigte und unangekündigte Kontrollen stattfinden werden.
Verkehrserziehung an Grundschulen
Parallel zu den Kontrollen waren im gesamten Vest sowie in Bottrop die Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater der Polizei an Grundschulen im Einsatz. Mit Kindern der vierten Klassen sowie deren Angehörigen übten die Polizistinnen und Polizisten richtiges Verhalten im Straßenverkehr.
„Für uns ist nicht nur wichtig, Fehlverhalten zu ahnden, sondern richtiges Verhalten im Straßenverkehr zu üben. Kinder brauchen Sicherheit auf ihrem Schulweg, das benötigt regelmäßiges Üben, so die Polizeipräsidentin. Mit realitätsnahen Übungen trainierten die Kinder, wie sie sich besonders an potentiellen Gefahrenstellen verhalten sollen.
Auch die Fahrräder der Kinder wurden kontrolliert. Wer über gute Bremsen, funktionierendes Licht und vorgeschriebene Reflektoren verfügte, durfte sich über den begehrten Aufkleber der Verkehrswacht freuen.
„Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist natürlich essentiell für eine gute Prävention. Und wir merken in den Gesprächen schnell, dass viel Verständnis für unsere Anliegen da ist, sagt Zurhausen. „Oft bekommen wir von Passanten Hinweise, wo aus ihrer Sicht weitere Gefahrenstellen sind - das nehmen wir für künftige Einsätze auf.
Die Kontrollen und Präventionsangebote fanden im Rahmen der bundesländerübergreifenden Aktion "sicher.mobil.leben" statt. Die seit 2018 bestehende Initiative nimmt jährlich wechselnde Schwerpunkte in den Blick – in diesem Jahr Kinder, insbesondere auf ihrem Weg zur Schule und zur Kindertagesstätte. (red)
Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.