Nach GroßaktionShell fährt in Wesseling Anlagen wieder hoch – Anwohnern stinkt's

Der Shell Energy und Chemicals Park Rheinland

Im Shell-Werk in Wesseling wurden Mitte August 2021 die Anlagen runtergefahren, um sie fit zu machen. Das undatierte Symbolfoto zeigt den Shell Energy und Chemicals Park Rheinland.

Die Anlagen im Shell-Werk in Wesseling werden aktuell wieder hochgefahren. Das stinkt so manchem Anwohner im wahrsten Sinne des Wortes. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Wesseling/Niederkassel. Der goldene Herbst – an manchen Tagen stinkt er derzeit, aber so richtig. Der Geruch von faulen Eiern liegt über Teilen Wesselings und weht über den Rhein bis ins gegenüberliegende Niederkassel-Lülsdorf, wie ein Leser von EXPRESS.de naserümpfend meldete. 

Der Grund ist das Shell-Werk in Wesseling. Dort kommt es aktuell auch immer wieder zu Fackeltätigkeiten.

Shell in Wesseling: Anlagen wurden instandgesetzt und gewartet

„Ja, es kann sein, dass es im Moment Geruchsemissionen von uns aus gibt“, erklärte Shell-Sprecher Jörg Nielsen am Sonntag (3. Oktober 2021) auf Nachfrage von EXPRESS.de. Man entschuldige sich ausdrücklich, wenn es derzeit zu Belästigungen von Bürgerinnen und Bürgern käme. 

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Mitte August waren die Anlagen im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland am Standort Wesseling für rund zweieinhalb Monate runtergefahren worden. Hintergrund waren vorgeschriebene Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten, die zirka alle fünf Jahre durchgeführt werden. Der Standort Nord (Köln-Godorf) war nicht betroffen. 

Shell fährt in Wesseling alles nach Großstillstand wieder hoch

Der sogenannte Großstillstand („Turnaround“) hatte jetzt ein Ende. „Seit vergangener Woche sind wir dabei, die Anlagen wieder anzufahren“, so Jörg Nielsen. „Dabei kann es leider hin und wieder zu Geruchs- und Lärmemmissionen kommen.“ Auch die Fackeltätigkeit hängt mit dem Wiederhochfahren zusammen. Zahlreiche Nachbarn seien vorher informiert worden, unter anderem per E-Mail, über Facebook und mit Hauswurfsendungen.

Laut Nielsen investiert Shell nicht nur in die Instandhaltung der Anlagen, sondern macht sie auch technisch fit, um sie im Rahmen einer Transformation von der ehemaligen Rheinland Raffinerie zum Energy und Chemicals Park weiter betreiben zu können. Mit Herunterfahren der Anlagen Mitte August galt es einen 1500-seitige Terminplan mit rund 65.000 einzelnen Arbeitsschritten abzuarbeiten. (iri)