Kita-Plätze MangelwareStudie zeigt, wie schlimm die Lage in NRW ist

Kinder in der evangelischen Kindertagesstätte in Köln-Rath.

Laut einer aktuellen Studie gibt es in Nordrhein-Westfalen viel zu wenig Kita-Plätze. Unser undatiertes Symbolfoto wurde in Köln-Rath aufgenommen.

Eltern, die einen Kita-Platz für ihr Kind in NRW gefunden haben, können sich glücklich schätzen. Laut einer aktuellen Studie fehlen über 100.000 Kita-Plätze.

In Deutschland gilt seit 2013 der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Doch auch zehn Jahre danach kann dieses Versprechen durch den Gesetzgeber in Nordrhein-Westfalen nicht eingehalten werden, wie eine am Donnerstag (20. Oktober) veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung aufzeigt.

Gemessen am Betreuungsbedarf fehlen im kommenden Jahr in Nordrhein-Westfalen knapp 102.000 Kita-Plätze. Um die Nachfrage zu decken, müssten nach der Berechnung für den bundesweiten Ländermonitor Frühkindliche Bildung rund 24.400 Fachkräfte eingestellt werden. Dadurch entstünden zusätzliche Personalkosten von 1,1 Milliarden Euro. 

NRW: 2023 fehlen über 100.000 Kita-Plätze

„Das ist in doppelter Hinsicht untragbar: Die Eltern werden bei der Betreuung ihrer Kinder nicht unterstützt, während Kindern ihr Recht auf professionelle Begleitung in ihrer frühen Bildung vorenthalten wird“, sagte Kathrin Bock-Famulla, Expertin für frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung, der „Deutschen Presse-Agentur“.

Nach den Berechnungen sind die Deckungslücken je nach Alter der Kita-Kinder unterschiedlich groß.

Bei den unter drei Jahre alten Kindern werden 30 Prozent betreut, Bedarf angemeldet haben aber die Eltern für 44 Prozent. Um die Lücke von 14 Prozentpunkten schließen zu können, müssten 72.600 neue Kitaplätze geschaffen werden.

Für die Kinder ab drei Jahren liegt die Lücke laut Studie nur bei 4 Prozentpunkten. Hier wären 29.000 zusätzliche Plätze notwendig. Bundesweit fehlen 2023 laut der Studie voraussichtlich knapp 384.000 Plätze. (dpa)