NiederkrüchtenKinder attackieren Autofahrer – Polizei warnt vor Selbstjustiz mit Elektroschockern

Ein Polizeiauto steht am Straßenrand.

Die Polizei in Niederkrüchten ermittelt nach Angriffen auf Autofahrer und Autofahrerinnen (Symbolbild).

In Niederkrüchten sollen Kinder Autofahrende attackiert haben. In sozialen Medien wird zur Selbstbewaffnung geraten. Die Polizei hat eine klare Meinung.

Attacken auf Autofahrer und Autofahrerinnen durch Kinder und Jugendliche in Niederkrüchten sorgen für Unruhe. Die Vorfälle, die sich in den vergangenen Tagen ereignet haben sollen, wurden auch in den sozialen Medien heiß diskutiert.

So sollen zwei Kinder an der Straße „An Felderhausen“ auf ein Auto eingeschlagen haben. In einem anderen Fall sei eine Autofahrerin beschimpft und bespuckt worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, obwohl sich bisher weder ein Geschädigter noch eine Geschädigte gemeldet hat.

Polizei warnt eindringlich vor Selbstbewaffnung

In den sozialen Netzwerken wurde als Reaktion auf die Vorfälle geraten, sich zur Abwehr einen Elektroschocker zuzulegen. Doch davor warnt die Polizei eindringlich. Zwar gebe es legale Geräte, doch die Polizei rät grundsätzlich vom Mitführen ab. „Zum einen stellt alles, was Sie zur Verteidigung bei sich tragen und was man Ihnen abnehmen kann, eine Gefahr auch für Sie selbst dar“, so die Polizei. Ein Angreifer oder eine Angreiferin könnte die Waffe gegen das Opfer selbst einsetzen.

Zum anderen sei die Grenze zur Notwehr nicht leicht zu ziehen. Im Nachhinein könnte ein Gericht die Situation anders bewerten, gerade wenn es sich bei dem Gegenüber um ein Kind handelt. Ein Verfahren wegen Körperverletzung würde zunächst immer eingeleitet.

Hupen, pfeifen, 110 wählen: So reagieren Sie richtig

Statt zur Waffe zu greifen, empfiehlt die Polizei, im Falle eines Angriffs schnell Öffentlichkeit herzustellen. Autofahrer und Autofahrerinnen könnten die Hupe nutzen. Auch eine Trillerpfeife oder ein Schrill-Alarm könne Täter und Täterinnen in den Fokus rücken und Zeit verschaffen, um die Situation zu deeskalieren. Bei Beleidigungen, Drohungen oder Schlägen sollte immer der Notruf 110 gewählt werden.

Die Polizei bittet Zeuginnen oder Zeugen sowie mögliche Geschädigte, sich unter der Rufnummer 02162/377-0 zu melden. Ein Appell geht auch an die Eltern: Sollten sie den Verdacht haben, dass ihr Kind beteiligt war, sollen sie es ansprechen und mit ihm zur Polizei kommen. (red)