Abo

Irre Idee aus FrankreichSollen Obdachlose in NRW bald in Büros schlafen?

Eine obdachlose Frau schiebt ihr Hab und Gut in einem Einkaufswagen.

Eine Frau schieb ihr Hab und Gut in einem Einkaufswagen (Archivfoto).

Die Zahlen sind erschreckend: Immer mehr Menschen in NRW haben kein Dach mehr über dem Kopf. Ein ungewöhnlicher Vorschlag der SPD sorgt nun für Aufsehen – und könnte alles verändern.

Tagsüber ein ganz normaler Arbeitsplatz, nachts ein warmer Schlafplatz für Menschen in Not. Was wie eine ferne Utopie klingt, könnte bald auch in NRW Realität werden. Ein Vorbild aus Frankreich macht es vor.

Das Projekt heißt „Bureaux du Coeur“, also „Büro mit Herz“. Die Idee ist so einfach wie genial: Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Feierabend ihre Schreibtische verlassen, werden die leeren Räume zu einer sicheren Unterkunft für wohnungslose Menschen. Statt auf der kalten Parkbank könnten sie hier auf Ausziehsofas schlafen.

Die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag will dieses Modell nun nach NRW holen. Der Grund: Die Zahl der Wohnungslosen ist auf einen neuen Höchststand von rund 122.000 Menschen geklettert – ein Anstieg um 12,5 Prozent.

Besonders schlimm trifft es Frauen, von denen viele in „verdeckter Wohnungslosigkeit“ leben. „Um Obdachlosigkeit zu umgehen, kommt es vor, dass Frauen Abhängigkeitsbeziehungen eingehen — teilweise als Gegenleistung für häusliche beziehungsweise sexuelle Dienstleistungen“, schlägt Lisa Kapteinat, Vize-Chefin der SPD-Fraktion, Alarm.

Schlafplatz im Büro: Drogen und Alkohol sind tabu

Das Büro-Projekt soll einen Ausweg bieten. „Die Unterbringung in Büros bietet Sicherheit, Stabilität, Austausch und Privatsphäre“, erklärt Kapteinat. Es wäre eine Brücke zurück in ein normales Leben, während die Betroffenen bei der Suche nach einer dauerhaften Wohnung unterstützt werden.

Natürlich gibt es klare Regeln: Drogen und Alkohol sind tabu. In Frankreich, wo bereits 230 Firmen mitmachen, funktioniert das Konzept reibungslos. Die Unternehmen sorgen dafür, dass sensible Daten geschützt bleiben – viele Büros stehen wegen der Telearbeit ohnehin schon am Nachmittag leer.

Die SPD kritisiert die schwarz-grüne Landesregierung scharf, zu wenig gegen die Wohnungsnot zu tun. Die Mietpreise explodieren, während der Bestand an Sozialwohnungen drastisch sinkt. Besonders tragisch: Ein Viertel der Wohnungslosen sind Kinder und Jugendliche (red).

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.