Selbsternannte Hilfssheriffs in NRWKnöllchen fürs Falschparken gibt's vom Nachbarn

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Jetzt gibt's das Knöllchen vom Nachbarn: Immer mehr Autofahrer zeigen sich gegenseitig an. Doch woran liegt das?

Dortmund/Köln – Fieses Knöllchen vom Nachbarn: Bei den Ordnungsämtern vieler NRW-Städte hat die Zahl der Anzeigen von Privatleuten vor allem gegen Falschparker deutlich zugenommen. Es wirkt, als seien lauter selbsternannte Hilfssheriffs unterwegs...

  • Zahl der sogenannten Drittanzeigen in vielen NRW-Großstädten steigt stark
  • Die Behörden haben nichts dagegen, wenn Bürger mithelfen
  • Autofahrer kämpfen offenbar mit harten Bandagen um knappe Parkplätze

In einigen NRW-Großstädten verzeichneten die Behörden einen Anstieg sogenannter Drittanzeigen von 50 bis 60 Prozent bis hin zur Verdoppelung! Anschwärzen ist offenbar in Mode.

Doch woran liegt das? In Zeiten von Handys werde es für Menschen immer leichter, Ordnungswidrigkeiten zu melden, heißt es aus den Ordnungsämtern. Im Anstieg zeigt sich aber auch ein zunehmender Konflikt um den Platz auf Straßen, Geh- und Radwegen.

So läuft die Anzeige der selbsternannten Hilfssheriffs beim Ordnungsamt

Wie läuft das Anschwärzen ab? Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Unter anderem gibt es inzwischen sogar Apps – zum Beispiel „Wegeheld“ – mit denen man den Nachbarn ans Ordnungsamt melden kann. Wer allerdings mehr Zeit und Geduld hat, der macht ein Foto und schreibt eine E-Mail an die zuständige Behörde – und schon ist der Weg frei fürs Knöllchen...

Informationen aus der Bürgerschaft helfen den Behörden bei der Einsatzplanung der Außendienstkräfte, heißt es beispielsweise aus der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Falschparker in NRW angeschwärzt: Die aktuellen Zahlen in der Übersicht

Inzwischen gönnen viele dem anderen nicht einmal mehr die Butter auf dem Brot. Das zeigen aktuelle Zahlen. So stark ist das Anschwärzen im Detail in verschiedenen NRW-Städten angestiegen:

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Knöllchen vom Nachbarn wegen des Klimas?

Hinter dem deutlichen Anstieg steckt aus Sicht der Behörden ein grundsätzlicher Streit der Verkehrsteilnehmer. Es „fordern immer mehr Menschen – wohl auch im Rahmen der allgegenwärtigen Klima-Diskussion – so etwas wie eine Verkehrswende ein“, sagte eine Stadtsprecherin in Essen. Dies führe in zunehmender Weise zu Konflikten, die auch das Ordnungsamt erreichten.

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Auf den Straßen in NRW geht es teils ziemlich hart zu. In den Städten mit immer mehr und immer größeren Autos „nehmen auch Rücksichtslosigkeiten zu, die gerade schwächere Verkehrsteilnehmer nicht länger hinnehmen können und wollen“, lautete die Einschätzung eines Stadtsprechers in Dortmund. (dpa/dok)