Umfrage mit klarem TrendDarf Wüst doch bleiben? NRW-Wahl 2022 könnte Bundestagswahl kopieren

Hendrik Wüst und Joachim Stamp bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (r.), hier mit Stellvertreter Joachim Stamp (FDP), tritt auch bei der NRW-Wahl 2022 für die CDU an.

Die Wahlen in NRW im Mai 2022 wirft ihre Schatten voraus. Es kündigt sich ein enges Rennen an. Darf NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst weiter regieren?

Noch gut dreieinhalb Monate, dann wird in NRW gewählt! Am 15. Mai 2022 entscheiden die Menschen, wer das deutsche Bundesland mit den meisten Einwohnern (ca. 18 Millionen) in Zukunft führen soll. Und schon jetzt scheint klar: Zumindest in einer Hinsicht könnte die NRW-Wahl eine Kopie der Bundestagswahl im September 2021 werden: nämlich mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Tag der Entscheidung. 

Denn: Wenn an diesem Sonntag ein neuer Landtag gewählt würde, kämen sowohl CDU (mit Ministerpräsident Hendrik Wüst) als auch die SPD (mit Herausforderer Thomas Kutschaty) auf 28 Prozent. Das ist das Ergebnis des aktuellen NRW-Trend von Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins „Westpol“.

Hendrik Wüst vor NRW-Wahl im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Thomas Kutschaty

Dabei lässt sich im Vergleich zur letzten Umfrage im Oktober ein deutlicher Trend ablesen. Die CDU hat um sechs Prozentpunkte zugelegt, offenbar hat der neuen NRW-Ministerpräsident Wüst (seit Ende Oktober 2021) die Gunst einiger Wähler für sich gewinnen können.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Die SPD hatte im Oktober 31 Prozent verzeichnet, verliert also drei Prozent. Drittstärkste Kraft blieben mit unverändert 17 Prozent die Grünen. Die FDP als aktueller Koalitionspartner der CDU kam auf zehn Prozent, ein Minus von drei Punkten. Die AfD verbesserte sich um einen Punkt auf acht Prozent. Die Linke wäre mit unverändert drei Prozent nicht im Landtag vertreten.

NRW-Wahl: Welche Regierungen wären laut der Umfrage möglich?

Welche Regierungen wären bei diesem Ergebnis möglich? Auch hier ähnelt die Lage der im Vorfeld der Bundestagswahl, denn die Möglichkeiten wären beschränkt. Das aktuelle Bündnis aus CDU und FDP hätte keine Mehrheit mehr, auch für Schwarz-Grün oder Rot-Grün würde es nicht reichen.

Neben einer Koalition aus CDU und SPD wäre auch eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP oder ein Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP möglich.

Hendrik Wüst: Direktwahl-Frage mit bitterem Ergebnis für Thomas Kutschaty

Interessant ist der Blick auf die Direktwahlfrage: Denn hier sticht Hendrik Wüst (46) seinen Konkurrenten Kutschaty (53) noch deutlicher aus. Wenn die Wahlberechtigten den Regierungschef direkt wählen könnten, würden sich aktuell 43 Prozent für Wüst entscheiden (plus zwölf Punkte). Kutschaty fällt in dieser Hinsicht von 25 auf 21 Prozent.

Besonders bitter: Selbst bei den SPD-Anhängern landete CDU-Mann Wüst mit 39 Prozent knapp vor Kutschaty mit 38 Prozent. Für keinen der beiden Kandidaten entschieden sich 36 Prozent der Befragten. (tw)