Mit Messern und Schlagstöcken sind am Wochenende zwei Großfamilien aufeinander losgegangen. Ein Verletzter ringt um sein Leben.
Clan-Schlägerei mit 100 PersonenAls Ex-Partnerin ihre Sachen holen wollte, ging's um die Ehre
Ein Streit eskaliert, Fäuste fliegen: Die Massenschlägerei in Heiligenhaus bei Mettmann hat ihren Hintergrund offenbar in einem Familien-Zwist. Beteiligt waren Mitglieder zweier deutsch-libanesischer Großfamilien, die laut Polizei aufgrund einer verletzten Familienehre aneinandergeraten sind.
Der Anlass für diesen brutalen Konflikt war die Trennung eines jungen Paares, das nach islamischem Ritus als verheiratet galt.
Die 20-jährige Frau wollte mit Unterstützung ihrer Familie persönliche Gegenstände aus der vorher gemeinsam genutzten Wohnung abholen. Diese Aktion eskalierte jedoch schnell und führte zu einem gewalttätigen Aufeinandertreffen.
100 Personen verwickelten sich in diese Auseinandersetzung, wobei laut Polizeiberichten einige der Beteiligten Messer einsetzten. Fünf Menschen wurden verletzt, darunter ein 38-jähriger Mann, der mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Lage konnte schließlich durch Polizeikräfte unter Kontrolle gebracht werden. Trotz der aufgeheizten Stimmung kam es nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zu keinen weiteren Ausschreitungen, obwohl viele Familienmitglieder vor dem Krankenhaus ausharrten.
Im Zusammenhang mit dem Vorfall nahm die Polizei zwei Tatverdächtige fest: Einen 27-Jährigen und einen 51-jährigen Mann. Beide sind bereits polizeibekannt und besitzen sowohl die deutsche als auch die libanesische Staatsangehörigkeit.
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt gegen sie wegen eines versuchten Tötungsdelikts und gefährlicher Körperverletzung. Vielen der beteiligten Clan-Mitglieder werden zudem diverse andere kriminelle Aktivitäten zur Last gelegt. (red)