Große Zweifel in ganz NRWWie geht es nach Ostern an Schulen und Kitas weiter?

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NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, hier bei einer Pressekonferenz am 6. Januar 2021 in Düsseldorf, hatte vorgesehen, dass nach den Osterferien für alle Schülerinnen und Schüler zwei Schnelltests pro Woche zur Verfügung stehen. Was wird jetzt daraus? Und öffnen die Schulen nach den Ferien wieder wie gewohnt?

Düsseldorf – Große Zweifel in ganz NRW: In der letzten Osterferienwoche wachsen bei allen Betroffenen die Sorgen, wie es nun an Kitas und Schulen weitergeht. Auch die Städte verlangen von der Landesregierung endlich klare Kriterien fürs Öffnen oder Schließen – und der Ruf nach mehr Schutz für Kinder und Lehrer und Erzieher. Schließlich geht die Schule in NRW schon am 12. April 2021 wieder los...

  • Wie geht es nach den Ferien in Schulen und Kitas in NRW weiter?
  • Wöchentlich fünf Millionen Tests nötig: Gibt es genug Schnelltests?
  • Wie läuft der Schutz von Kindern/Jugendlichen und Personal?

Schulen und Kitas in NRW: Sind genügend Corona-Tests da?

Der Städtetag Nordrhein-Westfalen bezweifelt beispielsweise, dass genügend Corona-Tests zur Verfügung stehen, falls die Schulen nach den Osterferien wieder geöffnet werden. Zwar habe die Landesregierung eine Testpflicht an Schulen angekündigt, sagte der Landesvorsitzende des Städtetags, Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Das große Problem: Um die versprochenen zwei Selbsttests pro Schüler zur Verfügung zu stellen, seien wöchentlich aber etwa fünf Millionen Test-Sets nötig. „Diese Menge ist bisher bei weitem nicht vorhanden", sagte Clausen. „Das Land muss jetzt liefern.“

NRW-Schulministerin Gebauer: Zwei Schnelltests für alle Schüler und Schülerinnen

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte in der vergangenen Woche versichert, die Auslieferungen an die Schulen würden auch in den Ferien fortgesetzt. Damit sei „sichergestellt, dass bei einem Schulstart nach den Osterferien für alle Schülerinnen und Schüler zwei Selbsttests pro Woche bereitstehen“.

Dann müssten die Test-Kits jetzt aber schnell und in großen Mengen ankommen, unterstrich Clausen. „Die Städte wollen, dass Schulunterricht nicht nur digital, sondern auch wieder mit Präsenz weitergehen kann, sobald es die Infektionslage zulässt.“ Das sei aber nur verantwortbar, wenn die Tests tatsächlich vorhanden seien.

NRW: Corona-Test in der Schule oder zu Hause?

Zu prüfen sei, ob künftig nicht besser zu Hause getestet werden sollte. „Dann würden positiv Getestete gar nicht erst in die Schule kommen.“ Diese Forderung hatten zuvor auch Lehrergewerkschaften und die SPD-Opposition erhoben. „Nur mit mehr Impfungen der Lehrkräfte und regelmäßigen Tests wird es gelingen, den Präsenzunterricht in den Schulen unter schwierigen Pandemiebedingungen aufrecht zu erhalten“, mahnte Clausen.

Darüber hinaus müsse die Landesregierung rasch festlegen, ab welchem landesweiten Inzidenzwert Schulen in den Distanzunterricht und Kitas in die Notbetreuung wechseln sollten. Eltern, Lehrkräfte, Erzieher, aber auch die kommunalen Träger von Kitas und Schulen müssten wissen, welche Grundregeln nach den Osterferien gelten.

NRW: Klare Kriterien für Notbremse

„Die Städte brauchen klare Kriterien für die lokale Notbremse ab dem Inzidenzwert 100“, forderte Clausen. „Wir müssen in dieser Situation vor Ort über Schul- und Kitaschließungen entscheiden und auf Notbetreuung umstellen können.“ Falls sich in einer Stadt Kinder und Jugendliche deutlich häufiger infizierten als Erwachsene, müsse möglicherweise schneller bei Schulen und Kitas gehandelt werden.

Gebauer hatte für diese Woche Gespräche mit Schulverbänden zur Wiederaufnahme des Unterrichts avisiert. Bereits in der vorletzten Woche hatte das Schulministerium angekündigt, dass es im bevölkerungsreichsten Bundesland nach den Osterferien zunächst keinen Regelbetrieb mit vollständigem Präsenzunterricht geben werde. Sofern es das Infektionsgeschehen zulasse, sollen die Schulen zunächst für die Dauer von zwei Wochen in den Wechselunterricht starten.

Auch für den Kitabereich werden Gespräche mit den beteiligten Verbänden erwartet. (dpa)