Fiese MascheFalsche Bank-Mitarbeiter zocken Senioren in Moers und Neukirchen-Vluyn ab

Symbolfoto Polizei

Die Polizei warnt vor Betrügern, die sich am Telefon als Bank-Mitarbeiter ausgeben (Symbolfoto).

Mit dreisten Lügen brachten falsche Bankmitarbeiter mehrere Senioren um ihr Geld. Die Polizei ermittelt und warnt vor der fiesen Betrugsmasche.

Eine miese Betrugsserie beschäftigt die Polizei im Kreis Wesel: Am Mittwoch und Donnerstag (24. und 25. Juli 2025) haben unbekannte Täter bei insgesamt vier Betrugsdelikten in Moers und Neukirchen-Vluyn fette Beute gemacht. Sie gaben sich als Bankmitarbeiter aus und erleichterten mehrere Senioren um ihr Erspartes.

85-Jähriger übergibt EC-Karte an Unbekannten auf der Straße

Ein besonders dreister Fall ereignete sich am Donnerstag in Moers. Ein 85-jähriger Mann erhielt einen Anruf, in dem ihm ein Unbekannter weismachte, seine EC-Karte sei defekt und müsse abgeholt werden. Gegen 13.30 Uhr übergab der Senior seine Karte auf der Lintforter Straße tatsächlich an einen angeblichen Abholer. Der Mann wird als etwa 30 Jahre alt, mit hellem T-Shirt und Jeans bekleidet beschrieben. Kurz darauf musste der 85-Jährige von seiner Bank erfahren, dass die Täter bereits Geld von seinem Konto abgehoben hatten.

Ebenfalls am Donnerstag wurde ein 84-jähriger Moerser zwischen 14.00 und 16.00 Uhr von einem angeblichen Sicherheitsmitarbeiter einer Bank angerufen. Der Betrüger Tischt eine Lügengeschichte auf, wonach Geld in Gefahr sei und er die Seriennummern der Geldscheine des Seniors benötige. Er kündigte an, ein Kollege würde vorbeikommen, um die Nummern zu prüfen. Der 84-Jährige ließ den Mann herein, der die Geldscheine einfach mitnahm. Die Beschreibung des Täters: ca. 1,70 bis 1,80 Meter groß, rund 40 Jahre alt, kräftige Figur, runder Kopf, braune Haare, helles T-Shirt und ein Tattoo am rechten Arm. Er sprach akzentfrei Deutsch.

Opfer zu Überweisungen gedrängt

Bereits am Mittwoch wurde ein 66-jähriger Moerser Opfer der Masche. Ihm wurde erzählt, es gebe Probleme mit seinem Konto und er müsse Geld überweisen. Der Mann wurde sogar an einen vermeintlichen IT-Mitarbeiter weitergeleitet und führte die Überweisung aus. Ein 63-Jähriger aus Neukirchen-Vluyn wurde am Donnerstag mit der Lüge konfrontiert, sein Online-Konto sei gehackt worden. Er müsse zur Sicherheit eine „Schein-Überweisung“ tätigen – die sich jedoch als echte Transaktion entpuppte.

Polizei sucht Zeugen und Zeuginnen und warnt eindringlich

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht dringend nach Zeugen und Zeuginnen. Hinweise nimmt die Polizeiwache Süd in Moers unter der Telefonnummer 02841 / 171-0 entgegen.

Angesichts der Häufung der Fälle gibt die Polizei erneut Tipps: Seien Sie stets misstrauisch, wenn Sie am Telefon um Geld, Gold oder Schmuck gebeten werden. Behörden oder Banken in Deutschland fordern niemals die Übergabe von Bargeld am Telefon.

Legen Sie sofort auf, wenn jemand Geld von Ihnen fordert, auch wenn man Ihnen sagt, Sie sollen in der Leitung bleiben. Übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte und teilen Sie keine Bankdaten am Telefon. Bei verdächtigen Anrufen informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110.

Die Polizei richtet auch einen Appell an jüngere Angehörige: „Klären Sie Ihre lebensälteren Eltern, Großeltern, Freunde und Nachbarn über die Maschen der Betrüger auf.“ Die Kriminalprävention der Kreispolizeibehörde Wesel bietet hierzu kostenlose Informationsbroschüren und einen Aufsteller für das Telefon an, der im Ernstfall an die wichtigsten Regeln erinnert (erhältlich unter 0281-107-4420). (red)