„Obwohl ich da ohne Hose lag“NRW: Junge Frau bekommt Baby im Bus – Vorwürfe gegen den Fahrer

Zwei Busse stehen hintereinander an einem Busbahnhof.

Am Busbahnhof Essen-Steele, hier ein undatiertes Symbolfoto, brachte eine Frau ihr Kind zur Welt.

Eine Geburt läuft nicht immer wie geplant. Wenn man es nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus schafft und in aller Öffentlichkeit gebären muss, kann das mehr als unangenehm sein …

von Lara Hamel (hl)

Baby Milan sollte eigentlich in einem Essener Krankenhaus geboren werden. Daraus wurde allerdings nichts.

Als die werdenden Eltern einen Rettungswagen orderten, hatten sie kein Glück: Eine Fahrt im Rettungswagen wurden ihnen verwehrt, stattdessen mussten sie auf einen Bus der Ruhrbahn zurückgreifen.

Essen: Frau bringt Baby im Bus zur Welt

Weil die Fruchtblase der werdenden Mutter aus Essen noch nicht geplatzt war, hatte das Paar keinen Anspruch auf einen Rettungswagen. Da auch kein Auto vorhanden war, ging es in den Bus, um ins Krankenhaus zu gelangen.

Allerdings setzten die Wehen dann während der Fahrt ein und Baby Milan erblickte am Busbahnhof Essen-Steele das Licht der Welt. Ein Rettungswagen samt Notarzt musste dann trotzdem anrücken und die junge Familie ins Krankenhaus bringen.

Und obwohl alles glimpflich ausgegangen ist – dem Neugeborenen geht es gut – wirft die Familie dem Busfahrer nun vor, falsch gehandelt zu haben. Aus einem „WDR“-Bericht vom 10. Juli 2023 geht hervor, dass er erst an der Endhaltestelle (Essen-Steele) gehalten habe. Dabei hätte er den Bus laut Aussage der Eltern viel früher stoppen müssen.

Die frisch gebackene Mutter klagt außerdem über fehlende Privatsphäre während der Geburt – eine traumatische Situation. Die Bustüren seien geöffnet gewesen und das Gefährt habe „zwischen einem Büdchen und einem Treppenaufgang“ gehalten. Zudem habe der Busfahrer den Bus während der Geburt nicht verlassen, „obwohl ich da ohne Hose lag“, so die Frau. Die Ruhrbahn will das alles nun „intern aufarbeiten“.