Unglaubliche ReiseVermisste Hündin aus NRW taucht nach drei Monaten in Hamburg auf

Hündin Leya aus Neunkirchen-Seelscheid, die seit drei Monaten vermisst wurde, sitzt in einer Transportbox im Kofferraum eines Autos.

Hündin Leya aus NRW wurde drei Monate lang vermisst. Ihre Reise führte sie bis nach Hamburg.

Hündin Leya aus NRW wurde drei Monate lang vermisst, bis sie endlich  in Hamburg gesichert und zu ihrem Besitzer gebracht werden konnte. Fotos zeigen ihre lange Reise.

von Carolina Bosch ()

Wer hätte das für möglich gehalten? Rund drei Monate war Hündin Leya  aus Neunkirchen-Seelscheid verschwunden. Am Montag (9. Mai) dann die große Überraschung: Leya ist gesichert worden – in Hamburg.

Doch die fünfjährige Hündin hat so einiges hinter sich. Alleine 440 Kilometer Luftlinie sind es bis in die Hansestadt, deutlich mehr Kilometer dürfte sie zurückgelegt haben. Immer wieder ist sie gesichtet worden, doch niemand konnte sie einfangen.

Hündin Leya aus NRW nach drei Monaten in Hamburg aufgetaucht

Jenny Seidt hat die Suche nach Leya die gesamte Zeit über betreut. Sie hat den Verein Tierrettung Rhein-Sieg/Oberberg vor einem Jahr ins Leben gerufen und hilft Hunde- und Katzenbesitzerinnen und -besitzern, ihre entlaufenen Lieblinge wiederzufinden.

„Leya ist am 15. Februar weggelaufen“, erklärt sie im Gespräch mit EXPRESS.de. „Sie hat sich bei einem Sturm erschrocken, als es einen Knall mit einer Tür gab.“ Von da an begann Leyas Reise.

Vermisste Hündin Leya: Fotos zeigen ihre lange Reise bis Hamburg

Dank des großen Netzwerkes der Tiersuchhilfen in Deutschland erhielt Seidt immer wieder Fotos von Hunden, die Leya ähnlich sahen. Zunächst kam ein Hinweis aus dem nahegelegenen Ruppichteroth. Dort konnte sie jedoch nicht eingefangen werden und ihre Spur verlor sich. „Eine Woche später kam sie in Olpe raus“, erinnert sich Seidt. „Da habe ich mir schon gedacht ‚Nie im Leben‘!“

Hündin Leya mit türkisem Halsband trinkt an einer kleinen Wasserstelle.

Dank der vielen Fotos von Leya konnte Jenny Seidt nachvollziehen, wo sich die Hündin gerade aufhält. Auf diesem Bild war sie dank ihres türkisen Halsbandes zu erkennen.

„Wir waren uns nicht immer sicher, ob der Hund auf den Fotos wirklich Leya ist“, erklärt sie. Diese Unsicherheit wurde stärker, je weiter sich die Sichtungen von Neunkirchen-Seelscheid entfernten. Doch der Besitzer konnte Leya auf einigen Fotos erkennen.

Die Hündin lief wochenlang mehrere hundert Kilometer, vermutlich vorbei an Autobahnen und über Bahnübergänge. „Sie hatte ganz viele Schutzengel“, betont Seidt. In Hamburg konnte eine Tiersuchhilfe sie schließlich am Samstag (7. Mai) einfangen. Die Erleichterung war groß – zunächst. Denn einen Tag später entwischte sie schon wieder.

Entlaufene Hündin Leya wieder zurück in Neunkirchen-Seelscheid

Am Montag (9. Mai) kam dann aber doch das große Aufatmen. Leya schloss sich einfach einer Passantin an, die selbst mit ihrem Hund unterwegs war. Die nahm die Hündin mit nach Hause und verständigte die Polizei. Nun ging alles ganz schnell. Leya kam ins Tierschutzzentrum und wurde noch am selben Tag von Seidts Kollegin aus Hamburg abgeholt und nach Hause gebracht.

Hündin Leya liegt in ihrer Transportbox im Kofferraum eines Autos.

Dank „Elas Flitzer“, wie Jenny Seidt den Transport ihrer Kollegin nennt, konnte Leya wieder zu ihrem Besitzer gebracht werden.

„Wir konnten uns erst wirklich freuen, als Leya wieder im Haus und die Tür geschlossen war“, erklärt Seidt. Die aus dem Auslandstierschutz stammende Hündin habe einen ausgeprägten Fluchtinstinkt. Deswegen müsse der Besitzer in der nächsten Zeit besonders vorsichtig sein.

Seit etwa sechs Jahren ist Seidt ehrenamtlich in der Tierrettung unterwegs. Vornehmlich sucht sie mit ihrem Team nach entlaufenen Katzen, aber auch Hunde bringt sie immer wieder zu ihren Besitzerinnen und Besitzern zurück. Wie viele Fälle es bisher waren, weiß sie nicht. Aber dieser Fall gehöre definitiv zu den Außergewöhnlichsten.