Janin Engels aus Grevenbroich setzt wilde Mäuse im Garten für Fotos in Szene. Wie sie das macht, erfahrt ihr hier. Und seht natürlich obersüße Bilder!
Zuckerschock!Das Mäuse-Kino von Grevenbroich
Aktualisiert
Was in diesem Garten in einer Wohnsiedlung Abend für Abend passiert, würde sich so manche Katze nicht zu träumen wagen: Hier tanzen die Mäuse nicht nur auf den Tischen – hier decken sie die Tische sogar selbst. Derzeit in Herbst-Deko. Und nicht nur das: Hier geht die Maus auch ihren Hobbys wie Skifahren, Skateboarden oder Musizieren nach. Und natürlich steht auch Hausarbeit – pardon: Mausarbeit – samt Bügeln und Staubsaugen auf dem Programm von „Mr. Mouse“.
Janin Engels (48) hält das mit ihrer Kamera fest – ohne Einsatz von KI, Tricks oder Käfigen. „Meine Fotos zeigen eine freilebende Gartenmaus, die freiwillig an kleinen Szenen in meinem Garten teilnimmt.“
Janine Engels lüftet das Geheimnis hinter den „maus-gefallenen“ Fotos
Alles begann im Herbst 2023. „Da haben wir einen Igel beim Überwintern in unserem Garten betreut“, berichtet Janin Engels im Gespräch mit EXPRESS.de. Dafür hatte die Mutter von zwei Töchtern (24 und 18) auch eine Überwachungskamera installiert. „Auf den Bildern habe ich irgendwann eine Maus entdeckt.“ Da kam sie auf die Idee: „Ich habe angefangen, Szenen für die Maus zu bauen und habe sie dann darin fotografiert.“
Anfangs nur mit einer Maus. „Mittlerweile sind es vier Mäuse, die regelmäßig kommen. Eine Familie: Vater, Mutter und zwei Mäusekinder“, sagt Janin Engels, die sich schlau machte: „Es handelt sich um Gelbhalsmäuse, die sehr territorial sind und ihr Revier verteidigen. Das hat mich beruhigt. Wenn die Kinder mal flügge werden, suchen sie sich ein eigenes Revier. Ich hoffe, sie finden einen Garten mit einer anderen Fotografin“, sagt sie schmunzelnd.
Die Fotografie ist ein großes Hobby von Janin Engels, die von der gelernten Medizinischen Fachangestellten zur Fachkraft für autistische Förderung umgeschult hat. Die Fotos stellt sie bei Instagram rein, wo sie einen eigenen Maus-Account angelegt hat: „Janin Engels & friends“. Der Account hat (Stand 23. Oktober 2025) schon 23.700 Follower. Alle sind hin und weg von den süßen Mausfotos.

Copyright: Janin Engels/jeane_photo_storys
Janin Engels baut die Miniatur-Kulissen für die Mäuse.
Etwa wenn sich für „Mr. Mouse“ der Vorhang öffnet und er am Mikroständer als „Harry Mouse Styles“ auftritt. Oder wenn er an seinem Laptop arbeitet. Oder wenn die Maus die Waschmaschine anstellt und am Bügelbrett steht. Stundenlang bastelt Janin Engels in ihrer Freizeit mit viel Liebe zum Detail an neuen Kulissen. „Im Alltag kommen mir viele Ideen. Ob im Haushalt oder beim Einkaufen. Aber auch durch Follower, die mir Szenen vorschlagen.“ Viele Elemente kauft sie bei Anbietern von Puppenhauszubehör. „Der Maßstab 1:12 ist perfekt. Und was nicht passt, wird passend gemacht oder selbst gebaut.“
Aber wie schafft sie es, dass die Mäuschen sich wie gewünscht fürs Foto positionieren? „Erdnussbutter! Die funktioniert am besten. Die wird so in die Kulisse geschmiert, dass sie die gewünschte Haltung einnehmen. Aber nur Bioware und ungezuckert. Ich bin absolute Tierliebhaberin. Jedes Lebewesen hat nur das Beste verdient.“ Und dann, wenn es dunkel geworden ist, heißt es: Warten. Denn Janin Engels macht jedes Foto selbst. „Ich sitze stundenlang draußen auf einem Campingstuhl und warte auf die Maus. Im Winter mit Heizdecke. Es ist mucksmäuschenstill. Ich genieße das. Dann bin ich in meinem Maus-Universum. Irgendwann kommt sie: Mal nach einer halben Stunde, mal nach drei Stunden. Oder manchmal gar nicht. Wenn sie kommt, bemerkt sie mich auch. Sie frisst mir sogar auch mal aus der Hand. Da geht mir das Herz auf. Und wenn dann das Foto geklappt hat, dann habe ich tierisch Spaß.“
