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Lebenstraum erfülltSki-verrückt durch und durch: Ehepaar aus NRW gönnt sich gleich eigenes Skigebiet

Das Skigebiet „Mein Homberg“ in Züschen im Sauerland

Lebenstraum erfüllt: Nina und Jan Homann aus Münster auf der Piste mitten in „ihrem“ Skigebiet im Sauerland.

Macher aus dem Münsterland: Unternehmer Jan Homann und seine Frau Nina haben ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und ein Skigebiet im Sauerland gekauft. Inklusive „Almhütte“.

von Stefanie Monien (smo)

Es ist ein sicherlich wagemutiger Schritt, mitten in der Corona-Zeit, in der kaum jemand verlässlich sagen kann, wie die Zukunft in Bereichen wie Gastronomie oder Freizeit aussehen wird, ein ganzes Skigebiet zu kaufen.

Für das Ehepaar Jan (42) und Nina Homann (40) aus Münster war es denn auch eine Herzensentscheidung, dem kleinen Skigebiet „Am Homberg“ in Winterberg-Züschen neues Leben einzuhauchen. Seit Jahren ist das Gebiet – früher bekannt als „Snow World Züschen“ – besonders bei Familien beliebt.

NRW: Skiverrücktes Ehepaar aus Münster kauft Skigebiet im Sauerland

Skiverrückt seien sie ja immer schon gewesen, berichtet Jan Homann im Gespräch mit EXPRESS.de, „meine Frau und ich stehen beide seit Kindesbeinen an auf den Brettern.“ Nach Urlauben in klassischen Alpin-Skigebieten in der Schweiz, in Österreich und Italien kamen die beiden vor rund vier Jahren das erste Mal ins „Land der 1000 Berge“. Dort allerdings stand nicht das Skifahren auf dem Programm, sondern die Jagd.

Jan Homann hatte ein Jagdrevier bei Winterberg gepachtet, schnell fühlte sich der Versicherungskaufmann samt seiner Patchworkfamilie, zu der Ehefrau Nina und insgesamt drei Kinder gehören, in Züschen zu Hause:  „Hier leben tolle Leute, es gibt eine gute Gemeinschaft.“ Die Homanns kauften ein Haus, „eigentlich als Wochenendhaus gedacht. Wir haben die Ferien hier verbracht, die Wochenenden – wir fanden's alle toll“, schwärmt der 42-Jährige aus Münster.

Das Skigebiet „Mein Homberg“ in Züschen im Sauerland

Das Skigebiet „Mein Homberg“ in Winterberg-Züschen im Sauerland. Das Münsteraner Ehepaar Jan und Nina Homann hält 75 Prozent der Betreibergesellschaft.

Und dann kam die große Chance für die Münsteraner. „Die Betreibergesellschaft des Skigebietes stand zur Verfügung – im März 2021 haben wir dann ‚zugeschlagen‘“, so Jan Homann. Allerdings gehört dem Ehepaar nicht das komplette Gebiet – sie halten 75 Prozent an der Gesamtgesellschaft. Die restlichen 25 Prozent teilen sich beispielsweise die Skischule oder Fremdenverkehrs-Einrichtungen.

Sechs Lifte, fünf Skiabfahrten, eine Rodelpiste, eine Snow-Tube-Bahn (auf der man per Riesenreifen zu Tal saust) und zwei Loipen gehören zum Homann'schen Skigebiet – und natürlich das Herzstück: die traditionelle Skihütte. „Wir haben damals auf einer Almhütte in Österreich geheiratet“, berichtet Jan Homann, „und da musste es hier im Sauerland einfach die klassische Skihütte im Alpenstyle sein. Es ist der Lebenstraum meiner Nina!“

Homberg Jause

Sieht aus wie eine Skihütte im hochalpinen Bereich, steht aber im Sauerland: Die Homberg Jause mit rohen Holzbalken und uriger Deko. Samt Lampen aus Geweihen.

Die 40-Jährige hat lange in der Gastro gearbeitet, in der „Homberg Jause“ bieten Nina Homberg und das Team denn unter anderem auch  Germknödel, Kaiserschmarrn und Backhendl an. 

Und was ist für einen Münsteraner, der von „Haus aus“ als höchsten Punkt den Vorbergshügel mit gerade mal 99,8 Metern Höhe kennt, das Schönste am Züschener Skigebiet – in dem es wohlgemerkt bis auf knapp 800 Meter hinan geht? „Die knapp 1,5 Kilometer lange Waldabfahrt natürlich“ sagt Jan Homann und schwärmt von einer Pausengestaltung, die wohl die wenigsten Menschen trotz coronabedingtem Homeoffice haben: „Zwischendurch einfach mal eine Runde Skifahren. Wir sind hier so ein tolles Team mit den Leuten aus Gastro und Küche sowie den Spezialisten für Pisten und Technik – einfach ein Traum!“

Wobei der Traum auch leicht hätte zerplatzen können. Denn mitten in der Corona-Zeit ein Skigebiet zum Großteil zu übernehmen, eine Skihütte komplett zu renovieren sei „schon ein volles Brett“ gewesen, so Jan Homann. „Wir hatten wegen Corona gehörigen Respekt, denn so ein Projekt macht man nun nicht mal so nebenbei. Ohne Enthusiasmus wäre das nicht gegangen. Und mal ehrlich: Wir hatten Anfang 2021 nicht erwartet, dass im Herbst noch mal so ein Schlag kommt“, gibt der Münsteraner im Hinblick auf die Corona-Pandemie zu. 

Nun laufe es aber gut dort am Homberg in Züschen (natürlich mit 2G-plus in der Gastro). Das Wagnis scheint sich also gelohnt zu haben. Und die Pendelei auch: Denn ihren Hauptwohnsitz haben die Homanns noch immer in Münster, tief im westlichen Westfalen ...